Reviews

UC III

Label: Frontiers Records (2003)

Die Mannen des "aufsässigen Kindes" bringen nun ihr neues Studioalbum heraus. Dies ist die dritte Scheibe der 1992 ins Leben gerufenen Band aus Amerika. Unruly Child war auch eine zeitlang unter dem Namen Twelve Pound Sledge zu hören, nachdem sich UC nicht durchsetzen konnte. Allerdings konnte auch die Veränderung ihres gewohnten Melodicrock Stils in eine härtere Gangart nichts ändern. Nun erscheinen sie wieder als Unruly Child. Von den ehemals drei Gründungsmitgliedern sind mit Guy Allison und Bruce Gowdy nur noch zwei mit von der Partie. Aber diese verwirklichen auf ihrer neuen Scheibe das, was sie wohl am Besten können: Melodicrock der ganz feinen Art. Hinzugesellt hat sich ein neuer Mann der auf den Namen Philip Bardowell hört und die Gruppe mit seiner Stimme unterstützt.
Der Einstieg in das Album „UCIII“ mit ‚Tear Me Down’ ist im Vergleich zu den anderen Songs ziemlich flott. Mit dem zweiten Titel ‚Falling’ wird es ruhiger und auch um einiges melodischer; ebenso wie bei ‚All Around Me’ und damit es nicht so langweilig wird schieben die Manne aus Übersee gleich noch eine Ballade hinterher. Irgendwann ist es dann aber doch genug! Endlich aufatmen, mit ‚Sleeping Town’ kommt zum Glück wieder mal etwas Schwung in den CD-Player, der sich wohl auch schon gelangweilt hat. Noch etwas mehr Mut zu Schnelligkeit, Härte und Abwechslungsreichtum wäre angebracht. Das folgende Instrumental kann übergangen werden und dann kommt doch noch Stimmung auf, mit ‚Kings Of Tragendy’, na also es geht doch. Warum nicht öfter so!? Der nächste Song ‚Vertigo’ fällt leider wieder ein wenig in den gewohnten Trott zurück. Mit dem Song ‚Unruly Child’ geht’s wieder aufwärts und gegen Ende kann sich das Ohr des Zuhörers eines sehr gelungenen Songs erfreuen - hier rockt es ganz ordentlich. Die Vorfreude auf ein finales rockiges Feuerwerk wird leider mit dem letzten Song der Scheibe ‚Something’ nicht erfüllt. Tja, das gewisse Something hat auf der CD auch gefehlt.

Das Trio schlecht zu machen wäre vermessen, da sie eine saubere und sehr gute Arbeit abgeliefert haben. Leider stimmt das Gesamtkonzept nicht. Wenn der Großteil des Albums nicht aus Balladen und Einschlafliedern bestehen würde, sondern aus Songs wie ‚Kings Of Tragedy’ und ‚Unruly Child’ würde das alles wieder ganz anders aussehen. Die Frage ist nur warum diese so rar gesät sind! Ob Unruly Child mit „UC III“ der bislang verwehrte große Durchbruch gelingen wird muss abgewartet (und leider auch bezweifelt) werden, allerdings können sie sich sicherlich den ein oder anderen neuen Fan auf ihre Seite ziehen.

Eric Schmitt