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Bleed Me Blue

Label: Impression Music (2003)

Inzwischen weiß es doch wohl jeder: Liebeskummer lohnt sich nicht mein Darling... Doch scheinbar nicht die seit 2001 zusammenspielenden Jungs von The Underwater. Das Album hält genau das, was das Cover verspricht. Ein weinendes Gesicht, in dem die Schminke mit den Tränen verläuft. Die CD ist voll von depressiven Texten und schmerzerfülltem, eher heulendem als melodischem Gesang. Lyrisch gibt das Werk auch nicht viel her, zu sehr wird der Herzschmerz zum Desaster, welches das komplette Album einnimmt. Zugegeben sind es schon recht emotionale Themen, doch werden sie eher gewollt als gekonnt ´schön´ rübergebracht. Ein wenig erinnert es an die Teenie Hilflosigkeit, mit einem Abschied umzugehen, auf der Suche nach der rettenden Hand. Unterlegt ist dieses Trauerspiel von einer der langweiligsten Art Gitarre und Schlagzeug zu spielen, die ich je gehört habe. Keine, wirklich Null rhythmische oder harmonische Varianzen. Sogar die melodischen Entwicklungen fehlen auf „Bleed Me Blue“, ohne Höhen und Tiefen in den Liedern hat das als Konsequenz eine Monotonie zur Folge, dass sich wirklich jedes Lied wie der Vorgänger und auch der Nachfolger anhört. Langweilig!
Man merkt ziemlich schnell, welche Bands Vorbild standen, doch nicht erreicht wurden. Insgesamt würde ich die Musik von The Underwater als Balladen Musik, nicht einmal besonders rockig, beschreiben, die versucht in dem Fahrtwasser von Placebo und REM abzugreifen, was noch übrig ist. Dabei erreicht das Debüt des Quintetts aus Pennsylvania auf Impression Music nicht das, was ihre Popularität aus Amerika verspricht.

Ich könnte mir nicht eine Situation aus meinem Alltag vorstellen, in der diese CD in irgendeiner Art und Weise passen könnte. Ein in deinen Gedanken verlorenen Zustand, den die Band doch wohl mit ihrer Musik versucht zu erreichen, tritt nicht ein. Irgendwie ist es eher eine Teenie Band, die den Zuhörer mit Klischees bombardiert, und das tun die Jungs echt gut. Mein Fall war die Sache ja nicht, doch vielleicht gefällt die CD ja meiner kleinen Schwester.

Tim Ruhl






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