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Mission No. X

Label: AFM Records (2005)

Die Ereignisse des letzten Jahres lesen sich aus der Sicht eines Udo Dirkschneider recht packend: endgültige Abschiedstournee (???) mit Accept (inklusive Bandstreitereien und umjubelte Konzerte) und kaum dass dieses Kapitel geschlossen ist, steht er unter eigenem Namen schon wieder in den Startlöchern und predigt zum zehnten Male seine Botschaft des Accept-lastigen Metal seinen Jüngern.

Was soll man dazu sagen? Seit über 25 Jahren liefert er mit beiden Besetzungen regelmäßig Qualität und einen sehr hohen Unterhaltungswert ab. Die Frage lautet stets nur: toppt er die letzten Produktionen oder schaltet er mal wieder einen Gang zurück? Nun, nach mehrmaligem Durchhören der CD muss ich zum Schluss kommen, dass das letztgenannte Ereignis eingetreten ist. Zu sagen, dass Mission No. X enttäuschend wäre, würde die Sache zu negativ darstellen, aber in einigen Jahren wird kein Fan oder Journalist auf die Idee verfallen, diese Scheibe als Karrierehighlight herauszustellen. Er bleibt einfach seinen Prinzipien treu, enttäuscht keinesfalls, reißt aber auch nicht wirklich vom Stuhl.

Am besten funktioniert die CD, wenn man auf der Autobahn richtig Gummi geben kann und nicht Rücksicht auf weitere Familienmitglieder nehmen muss (in puncto Lautstärke...). Auch im Proberaum meiner Band hat das Teil richtig fett gerockt, als ich die PA gaaaaaaaanz bis zum Anschlag aufgerissen habe.

Also, Kinders, nun zur Kaufempfehlung: wenn Ihr Szeneoldies meines Jahrgangs seid (also in den 60ern geboren wurdet), dann kauft Ihr Euch die CD sowieso. Wenn Ihr nur eine CD mit uns UDO im Schrank stehen haben wollt, dann ist das Thema eh schon durch, weil entweder „Restless & Wild“ oder „Balls To The Wall“ diese Position einnehmen!

Frank Scheuermann