- Ite, Missa Est
- I Walk Alone
- Lost Northern Star
- Seeking For The Reign
- The Reign
- The Escape Of The Doll
- My Little Phoenix
- Boy And The Ghost
- Sing For Me
- Oasis
- Poison
- Our Great Divide
- Sunset
- Damned And Divine
- Die Alive
- Minor Heaven
- Ciarán's Well
- Calling Grace
Label: Universal (2007)
Nachdem Tarja und Nightwish sich wegen diverser Gründe getrennt hatten, ist Tarja nunmehr daran in ihrer Solokarriere voll durchzustarten. Bereits vor diesem Schnitt in ihrem Leben hat sie sich allein musikalisch betätigt, indem sie beispielsweise mit Martin Kesici und Schiller musiziert hat. Aber nicht nur Kooperationen, sondern auch eigene Singles fanden den Weg auf den Markt. Nun kommt ein komplettes Album, welches nicht aus den alten Singles besteht, sondern komplett neu aufgenommen wurde. Der Titel "My Winter Storm" kommt passend zur kalten Jahreszeit und könnte vielleicht auch mit der unfreundschaftlichen Trennung von Nightwish zu tun haben. Bereits letztes Jahr brachte sie ein Weihnachtsalbum auf den Markt, welches allerdings keine weiten Wellen internationalen Wellen schlug, da es nur in ihrer Muttersprache veröffentlich wurde.
Der Opener nach dem Intro 'Ite, Missa Est' und gleichzeitig die erste Singleauskopplung könnte nicht treffender gewählt sein, denn es ist das Stück 'I Walk Alone'. Tarja geht nun alleine und spendet dieses Stück auch dem letzten Auftritt von Regina Halmich als Einzugsmusik. Sie kämpft ihren letzten Kampf in Karlsruhe, der ehemaligen Wahlheimat von Tarja. Dort tritt Tarja das erste Mal mit diesem Werk auf und schließt eine Europatour an. Wer Nightwish Sound erwartet wird enttäuscht werden, denn Tarjas Stil ist weniger mitreißend und eher ruhig gestaltet, passt damit allerdings perfekt zur dunklen Winterzeit. Während die Single noch am ehesten mit den alten Songs vergleichbar ist, ist der Rest, vor allem die Instrumentals, beispielsweise 'Seeking For The Reign' und 'The Escape Of The Doll', etwas langsam. Man könnte das Album mit dem Herr der Ringe Soundtrack vergleichen, auch wenn dieser mehr Abwechslung bringt, trifft er die gleiche Stimmung. Zum Ende hin, versucht das Album die Zügel noch mal herumzureißen und bringt mit 'Die Alive' und 'Ciarán's Well' zwei richtige Rockstücke in deren Vordergrund neben dem Gesang vor allem die E-Gitarre ist, die zum Großteil gar nicht zum Zug kam.
Irgendwie ergibt sich kein schlüssiges Konzept aus dem Album, denn die Songs wirken teilweise etwas wild zusammengewürfelt, auch wenn jeder für sich ein Kunstwerk ist. Ob Tarjas Album etwas für Nightwishfans ist, kann nur jeder für sich entscheiden. Von der Single auf das Album schließen ist jedenfalls ein Fehler und deshalb sollte man vorher schon noch den einen oder anderen Titel probehören.
Winfried Bulach