- Power Of Love
- Devil's Door
- Jack Knife
- Really Loved
- Rest Of My Life
- Into The Fire
- Blood Money
- All Alone
- Ball And Chain
- Live And Love Again
- Unfinished Business
Label: Frontiers Records (2005)
Jaja, der gute Joe! Er kann’s nicht bleiben lassen, auch bis zum Jahr 2050 CDs zu veröffentlichen, die genauso klingen wie „Difficult To Cure“ von Rainbow aus dem Jahre 1981! Und warum sollte er auch? Zugegeben, von allen Rainbow Sängern (Ronnie James Dio, Graham Bonnet, Dougie White) war er mir der stromlinienförmigste und beliebigste, aber an seinen prinzipiellen Fähigkeiten ändert das nichts. Natürlich ist er vom ganzen Typ her am ehesten auf den amerikanischen Markt ausgerichtet. Aber spätestens nach seiner Zusammenarbeit mit Glenn Hughes im Hughes-Turner-Project hat er bewiesen, dass er auch richtig amtlich abrocken kann. Sein neuestes Langeisen „The Ususal Suspects“ haut auch genau in diese Kerbe. Fette Riffs, starke Soli auf den für Blackmore zu Rainbowzeiten so typischen orientalischen Tonleitern, konturenreiche Keyboardarbeit, die sich auch vor Hammondzitaten nicht geniert machen einen starken ersten Höreindruck, der sich mit jedem Durchlauf verbessert. „Jack Knife“ mit seinem flotten Riff lässt ein weiteres Mal Erinnerungen an Deep Purple zu „Slaves And Masters“ Zeiten wach werden („Fire In The Basement“ grüßt aus der Ferne).
Für die kongeniale Umsetzung dieser tollen Hardrockscheibe zeichnen dieses Mal vor allem Leute wie Al Pitrelli (ex-Megadeth, Alice Cooper) und John O’Relly (ex-Rainbow) verantwortlich, nicht zu vergessen, dass mit einem gewissen Paul Morris ein weiterer aus dem Club der Ritchie Blackmore-Geschädigten (Rainbow zu „Stranger In Us All-Zeiten) an den Tasten sitzt. Die zweite Gitarre könnte dem einen oder anderen noch von Frehley’s Comet bekannt sein (Karl Cochran).
Die Songs bietet genau das, was man von Joe Lynn Turner auch in den letzten Jahre erwarten konnte, ja musste, nur ist es diese Mal in der Mischung viel besser gelungen als sonst. Alles ist erdiger, natürlicher, direkter. Diese Platte rockt – und in den langsamen Teilen bluest sie wenigstens. Kitschfaktor null bei hohem Melodiegehalt! Das kriegen nicht viele hin! Weiter so!
Frank Scheuermann