- Libre
- Equilibrium
- The Wretched
- Cure
- Circus
- Shadowman
- Endogenisis
- Bird
Label: SPV (2005)
Es ist schon eine lange Zeit her, als die norwegischen Gothics von Tristania ihr letztes Album „World Of Glass“ auf den Markt gebracht haben, 4 Jahre sind es mittlerweile und in dieser Zeit ist es still geworden um die Formation rund um Stimmenengelchen Vibeke Stene. Nun aber steht mit „Ashes“ eine neue Scheibe an, die zurück zu alten Erfolgen führen soll.
Mit dem Drücken des „Play-Knopfes“ der Stereoanlage haben beim Opener ‚Libre’ diejenigen schlechte Karten, die a) die Stereoanlage auf „laut“ gestellt haben und b) eine seichte Einführung erwarten, wie man sie von Tristani kennt. Pech gehabt, ohne Intro brüllt eine Stimme durch die Boxen, ehe man nach einigen Sekunden dann musikalisch und ein wenig später an Vibeke`s Engelsgesang Tristania wieder erkennt! Mit dem zweiten Song ‚Equilibrium’ beruhigt sich alles wieder ein wenig und Vibeke übernimmt den Hauptpart, den vorher die aggressiven Vocals inne hatten. Ein sehr schönes Lied, das die gewohnte Tristania Stimmung mit Finsternis und Trauer widerspiegelt. Was aber haben sich die 7 Musiker bei ‚The Wretched’ gedacht, als man alle Sänger gleichzeitig den selben Text singen lässt? Okay, der Text über einen elenden Verrückten, der Stimmen hört, passt wie die Faust aufs Auge, ohne diesen Hintergrund aber gefällt mir das Stück weniger. Zum Glück gibt es da aber auch das Zuckersüße ‚Cure’, eine sehr sensible Ballade, die Träumerei hervorruft und den schwachen Vorgänger wieder aus dem Gedächtnis treibt. Den allgemeinen Wandel der Band macht der Song ‚Endogenesis’ deutlich, in dem sehr harte Elemente sich in hoher Frequenz mit Instrumental Parts und ruhigen Passagen abwechseln. Was aber bei allen Songs ein wenig fehlt sind die choralen Einlagen, in den Vibeke ihre ganze Vielfalt und das ganze Können präsentieren kann, ein kleines Minus der CD! Trotzdem kann ich nicht behaupten, dass die CD das Niveau der letzten Scheiben nicht halten kann, die Scheiben lassen sich nur schwer vergleichen, da die Band sich in meinen Augen neu gefunden hat.
„Ashes“ will angehört werden, diesem Wunsch sollte man nicht verwähren, trotzdem bleibt eine kleine Träne im Auge, die mir sagt, eher „Beyond The Veil“ in den Player einzulegen und vollkommen wegzudriften, was bei „Ashes“ nicht so einfach der Fall ist!
Thomas Schmitt