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Emotional Creatures: Part One

Label: InsideOut (2005)

Habt Ihr schon einmal schöne Musik gehört? Nein? Gut, dann kauft die neue (erste!) Scheibe von Steve Thorne! Der Peter Gabriel Soundalike liefert auf seinem Debüt zehn Songperlen und ein Intro ab, die alle so klingen, als würde der ehemalige Genesis Frontmann einmal vor allem auf Akustikgitarren bauen. Die Songs umschmeicheln auf äußerst unpenetrante Art das Ohr und lassen den Zuhörer in ein wundervolles, vor allem von Folkinstrumenten bewohntes Paralleluniversum eintreten. Progressive Songstrukturen mit den üblichen Breaks und Tempus- / Rhythmuswechseln nerven nicht, wie sie das bei Genrekollegen wie Dream Theater tun würden.
Dazu kommt ein wundervolles Artwork, und meine Kaufempfehlung für alle alten Genesisfans ist perfekt! Wenn ein Newcomer gleich auf seiner ersten Scheibe mit Szenegrößen wie Tony Levin (bass, stick: King Crimson, Alice Cooper, Peter Gabriel), Geoff Downes (keyboards: Yes, Asia) und diversen Mitstreitern von Spock’s Beard, IQ und Jadis aufnehmen darf, dann kann man ja so einiges erwarten.

Dass es dann textlich nicht im Fantasybereich bleibt, sondern Steve Thorne im Song ‚God Bless America’ das Amerika des George Dabbeljuh Bush genüsslich auf den Seziertisch legt (und das speichelleckende Großbritannien des Tony Blair gleich mit!) steigert noch einmal das Hörvergnügen erheblich!

Halten wir fest: wenn der Gute so weitermacht, wie er mit „Emotional Creatures: Part 1“ angefangen hat, dann hat er in mir einen dauerhaften Abnehmer seiner zukünftigen CDs bereits gefunden! Toll!

Frank Scheuermann