- Interzone
- Angels
- Apathy
- Master & The Margarita
- Soulbreaking
- Lullaby
- Must Must
- White Water Siren
- Cathartik
- Dust To Gold
- Requiem
- Mantra
Label: EMI Music (2001)
Laut Gitarrist und Sänger Jeff Martin ist „The Interzone Mantras” das mit Abstand beste Album von The Tea Party, dem kanadischen Aushängeschild für puren Rock. Mit ihrem Vorgänger „Triptych“ wurden die Nordamerikaner aber als zu poppig von der Presse bezeichnet, was durch 2 Top Hits der Scheibe (‚The Messenger’ und ‚Heaven Coming Down’), von denen einer es bis an die Spitze der kanadischen Charts geschafft hatte (‚Heaven Coming Down’) sicherlich noch bekräftigt wurde. 1999 bekannte Jeff Martin auch, dass er sich manchmal fühlte, er habe sich in seinen Texten und der Musik verlaufen. Beim neuen Longplayer von The Tea Party aber lässt sich erkennen, dass von Unsicherheit und mangelnder Spielfreude nichts zu hören ist. In 13 Songs präsentieren die 3 Kanadier ihr ganzes Können, zeitweise unterstützt durch Streicher, Bläser und Keyboards. Man kann ihnen keinen Pop-Rock mehr vorwerfen, sie sind aber auch keine pure Rockband, wie sich selbst bezeichnen, eher eine experimentierfreudige Band, die sich an The Doors oder Led Zeppelin größtenteils orientiert und diese toll umsetzt. Schaut man sich die Songliste einmal an, kann man gleich feststellen, dass der erste Song ‚Interzone’ (in Anlehnung an das gleichnamige Buch von William S. Burroughs) und der letzte Song ‚Mantra’ wie eine Klammer um das ganze Album wirken (siehe Titel „The Interzone Mantras“, klingelt’s? ) und so eine in sich geschlossene CD nach außen präsentiert. Bei ‚Interzone’ ist ebenfalls interessant, dass er von der Krankheit handelt, die Religion zu ernst zu nehmen, was bei den aktuellen Geschehnissen wie die Faust aufs Augen passt, obwohl der Song schon lange vorher komponiert wurde. Generell fließen viele persönliche Erfahrungen in die Texte der Songs ein, wie bei ‚White Water Siren’ oder ‚Apathy’, Songs, die von Herzen kommen und durch ihre Musik den Hörer fesseln. Ganz besonders gefallen mir aber kraftvolleren Songs wie ‚Requiem’ oder ‚Walking Wounded’, bei denen sowohl Stärke als auch Gefühl zusammenfließen und die Songs einzigartig gestalten. Ich könnte über jeden Song jetzt eine Geschichte aufschreiben, da so viele Gedanken in den Liedern stecken und es einfach Spaß macht, sie herauszufinden, ich will aber nicht allzu viel vorweg greifen, da ich sonst vielen Leuten die Möglichkeit nehme, sich mit dem Album auseinander zu setzen. Für Freunde von tiefgängigen Texten und schönen anspruchsvollen Melodien, die es mögen auch auf die Texte zu schauen, sollte „The Interzone Mantras“ im Regal nicht fehlen!
Thomas Schmitt