Reviews

The Silver Lining

Label: Soulfood Music (2016)

Das dritte Album des ukrainischen Metal-Exportschlagers. In vielen Töpfen unterwegs, immer wieder neue Wege beschreitend, keine Grenze akzeptierend spielen sie in ihren Songs mit den metalischen Gezeiten und Schattierungen, von Power- zu Doom- zu Gothic oder klassischen Metal. Gerade dies ist dann auch die Stärke der Band, dass sie sich nicht festlegt und dadurch sehr agil und überraschende Wendungen auf ihren Alben haben.

Der Opener heuer ist ein schönes Kleinod in Sachen Powermetal, schöne Gitarrenläufe, dramaturgisch auch wunderbar aufgebaut, tiefe ans derbe heranreichend Backingsvocals sind dann nur die Sahne auf diesem Coup. Synthie-Einsätze gehören ebenso dazu wie Gitarrensoli oder aber auch Breaks. Einen leicht orientalischen Einfluss bekommt man bei ‚The Gates of Dark Sun‘, aber die Fronterin, richtig Scarleth ist eine Female Fronted Metalband, übernimmt diese Entwicklung beim Vortrag ihrer Lyrics dauerhaft. Sehr genial dieses Stück, ein eher balladeskes Stück, das von der Stimme und deren Stimmfarbe lebt. Eine Geschichte wird erzählt in sehr schönen Schattierungen. Das dualistische Gehört aber auch genauso hier dazu, somit sind die tiefen Backingvocals auch hier präsent. Eigentlich der Song für mich auf diesem Album, jenseits von schnell, aber sehr intensiv und melodisch höchst anspruchsvoll. Als weiteren Anspieltipp hätte ich da dann noch ‚One Short Life‘, hier geht es wieder ein wenig bergauf an Tempo, teilweise erinnert es ein wenig an Paganeinflüsse oder nehmen wir noch ‚Pure Desire‘. Einzig zu motzen habe ich wieder an der Songanzahl, lediglich 9 Songs, auch wenn die Spielzeit durch aus anständig ist.

Mein Tipp: Ein sehr gefühlvolles, lebendiges, auf die Stimme der Fronterin ausgerichtetes Album. In Sachen Komposition und Flexibilität sehr gut gelungen. Ein Album das sehr anregend und spannend ist, gerade bei den doch relativ oft vorhandenen ruhigeren Parts. Die Pommesgabel zum Gruße!!!

9/10

Car Sten