Er gilt als einer der Erfinder der elektronischen Musik. Er war Gründungsmitglied von Tangerine Dream und er spielte zusammen mit Steve Winwood in der Supergroup "Go" des japanischen Multiinstrumentalisten Stomu Yamash'ta. Kürzlich arbeitet der mittlerweile der Generation 60+ angehörige Musiker mit Lisa Gerrard von Dead Can Dance zusammen - auch dies ein überragender Erfolg. Wohin man schaut, von Musique Concrete über Tekkno bis hin zu Progressive Rock: Überall hat Klaus Schulze im Laufe seiner mittlerweile seit Jahrzehnten andauernden Karriere seine zum Teil übergroßen Fußspuren hinterlassen.

Die CD-Boxenreihe "La Vie Electronique" versteht sich als eine Sammlung bislang unveröffentlichter Aufnahmen des Musikers der Berliner Schule, wenngleich es sich bei den vorliegenden Werken um Wiederveröffentlichungen einer bereits 1997 auf den Markt gebrachten Reihe handelt, die aber sehr lange vergriffen waren und teuer gehandelt wurden. Nun erscheinen zeitgleich die beiden 3er Editionen "5" und "6". Wie bei Klaus Schulze üblich, sind diese bis zum Rand vollgepackt mit Geräuschen, Skizzen und klanglandschaften, die es dem ungeübten Hörer nicht so ganz leicht machen, die aber bei Freunden analoger Synthieklänge große Begeisterung auslösen dürften.

"La Vie Electronique 6" setzt sich aus Aufnahmen der Jahre 1975 bis 1979 zusammen. Dabei wird deutlich, welch großes Klangspektrum und welche Emotionen auch von rein synthetischer Musik transportiert werden können. Wer auf ausufernde Klanggebilde und emotionale Elektronik steht, sollte sich die Scheiben allemal antun. Es gibt bei jedem Durchlauf neues zu hören!

Frank Scheuermann

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