Reviews

Molecular Heinosity

Label: InsideOut (2009)

Was hat dieser Mann nicht schon alles auf seinen Tasten geleistet! Wenn man alle seine Heldentaten in den letzten Jahrzehnten zusammenrechnet, dann kommt man auf eine nicht mehr überschaubare Anzahl an Liveauftritten und Studioaufenthalten nebst dazu gehörenden Plattenveröffentlichungen. Von Alive Cooper bis Kiss, von Dream Theater bis Billy Idol hat er schon querbeet durch die Rockgeschichte seine Spuren hinterlassen. Und was kommt dabei heraus, wenn man einen handwerklich perfekten Musiker mit Gleichgesinnten in ein Studio steckt, um ein fast reines Instrumentalalbum aufzunehmen? Ja, perfekte Tonkollagen.

Nun hat er sich mit Zakk Wylde einen Gitarristen geangelt, den man normalerweise nicht als einen Progfanatiker kennt, sondern eher als einen Freund derber, whiskygetränkter Hymnen. Wie wurde Herr Wylde dereinst von seinem Brötchengeber Ozzy Osbourne beschrieben? "Der Unterschied zwischen Randy Rhoads und Zakk Wylde? Randy war ein Schmetterling - Zakk ist ein Panzer!" Nun, ganz so schwergewichtig kommt er hier nicht rüber. Er versteht es, sich den Klangskulpturen unterzuordnen. Außer beim abschließenden Track 'So Far Gone', das ganz in typischer Black Label Society Manier gejohlt wird. Dass er dabei fast schon wie der Madman himself klingt ist genauso wenig Zufall wie die an den ersten Song der ersten Black Sabbath Scheibe erinnernde Glocke, die zu Beginn ertönt.

In Zukunft würde ich mir ein paar mehr Songs wünschen, da diese doch besser im Ohr hängen bleiben als die ¾ Stund Fingerübungen zuvor. Wäre der letzte Song nicht, wir hätten es wieder einmal mit reiner Musik für Musikstudenten zu tun.

Frank Scheuermann






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