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Köld

Label: Spinefarm Records (2009)

Aus exotischen Ländern kommt zuweilen exotische Musik. Mit Island verbindet man normalerweise vor allem Björk (die älteren Leser erinnern sich vielleicht noch an die Led Zeppelin Tour vor Äonen, bei der die vier Musiker mit zwei geliehenen VW Käfern in eine See gefahren sind, weil sie gehört hatten, dass diese Autos schwimmen können...) oder andere eigenwillige Künstler, die sich jedweder Kategorisierung entziehen.

Nicht anders verhält es sich mit Solstafir, die so etwas Ähnliches wie - sagen wir einmal - progressiven Doom zelebrieren. Herkömmliche Songstrukturen sucht man vergebens. Vielmehr erhält man im Verlauf der Scheibe den Eindruck, dass man fließende Klanglandschaften auf den Weg bringen wollte, die nicht so ätherisch-schön und anmutend-grazil sein sollten wie die Werke von Pink Floyd. Eher kann man sich die kargen Felslandschaften in den nördlichen Bereichen des Atlantiks vorstellen.

Dass dabei kein deathiger Vikingmetal entsteht ist bestimmt das Produkt der isländischen Prägung der beteiligten Musiker. Man muss allerdings viel Geduld mitbringen, da die gleichen Riffs durchaus in schier endlosen Schleifen wiederholt werden können. Faszinierend ist dabei vor allem die Atmosphäre, die von diesem Fünfer verbreitet wird. Wenn Ihr Euch diese Scheibe im Plattenladen vor Ort anhören wollt, dann solltet Ihr unbedingt Zeit mitbringen, da sich sonst diese Skulpturen eher nicht erschließen werden. Wenn Ihr jedoch Zeit mitbringt, dann werdet Ihr außergewöhnliche Dinge erleben können!

Frank Scheuermann






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