Da soll doch noch einmal einer sagen, aus Deutschland komme nur Schlager, Marschmusik oder Heavy Metal! Aus der bayerischen Metropole kommt eine Formation, deren Bandname soviel bedeutet wie Quelle oder Springbrunnen und die sich darum bemüht, den Funk der 70er Jahre, wie er von Parliament oder Funkadelic gespielt wurde mit einem Schuss 60er Jahre Soul á la Bar Kays zu versehen. Damit das Ganze auch für Rockhörer verdaulich wird, krönt man es mit stark beatleesquen Melodien und dem einen oder anderen kernigen Led Zeppelin Riff. Wie soll das funktionieren? Nun, was soll ich sage? Es kann immerhin so gut funktionieren, dass sogar bekannte Künstler wie Xavier Naidoo (–okay das ist für Euch genauso wenig ein Qualitätsmerkmal wie für mich! Immerhin der einzige deutschsprachige Künstler, bei dessen Texten ich einen Simultanübersetzer benötige!), Pink (schon eher!) und Lenny Kravitz (na bitte, geht doch!) von der Münchner Truppe und deren Livequalitäten so angetan waren, dass sie die Band stante pede, wie wir Römer zu sagen pflegen, als Vorgruppe engagiert haben.

Mit "Let Me InC liegt nun ihr zweites Werk vor, dem schon die Single 'Alive' (und gleichzeitig die Eröffnungsnummer) vorausgeschickt worden ist. Gleich bei den ersten Klängen wird klar: Alle Fans von George Clinton bis Sly Stone werden feuchte Höschen beim Anhören bekommen und sogar Captain Picard von der Enterprise wächst während der ¾ Stunde der heftigste Afro, den die Welt seit OJ Simpson in "Die nackte Kanone" gesehen hat!

Mit "Let Me In" haben Sorgente endgültig ihren Anspruch auf den zumindest nationalen Crossover-Thron angemeldet. So bleibt denn zu hoffen, dass diese echten Musiker es vermögen, so viele Tonträger zu verkaufen, wie sie es qualitativ verdient hätten. Für alle aufgeschlossenen Musikfans absolut zu empfehlen!

Frank Scheuermann

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