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Playgrounds

Label: InsideOut (2008)

Nach etwa zwei Jahrzehnten haben es die deutschen Progger geschafft, als Speerspitze der heimischen Szene gewertet zu werden. Mit "Playgrounds" liegt nun das erste Live-Werk überhaupt vor. Es war im Vorfeld schon spannend, sich vorzustellen, ob die zum Teil sehr vertrackten Kompositionen auch wirklich ohne Verlust vor einem Publikum klappen würden. Der Schwerpunkt des Oeuvres liegt bei den Songs der letzten beiden Scheiben "The Art Of Navigating By The Stars" und "Paramount". Arno Menses beweist ganz im Vorbeigehen, wie richtig es für die Band war, die sich früher durch mediokre Sänger immer selbst ein Bein gestellt hat, ihn für den Job am Mikrophon zu verpflichten.

Auf "Playgrounds" bringt man gleich vier längere Songs zwischen 8 und 12 Minuten an den Start. Im Gegensatz zu Dream Theater und Co. Hat man bei den Mannen um Markus Steffen und die Holzwarth Brüder Alex und Oliver zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es bei der Musik darum gehen könnte, den Weltrekord in Tönen pro Minute zu brechen. Und das ist im Progsektor leider viel zu häufig der Fall.

Allen, die schon immer mal hören wollten, wie man sich bei Sieges Even so im Konzert fühlt, denen kann ich die Platte empfehlen. Durchaus gutklassig.

Frank Scheuermann