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Heading Northe

Label: Dockyard1 (2008)

Wer denkt bei dem Namen Stormwarrior nicht sofort an Kai Hansen? Der Frontmann von Gamma Ray war nicht nur Inspiration zur Gründung dieser Band, sondern half ihr gleichzeitig auch kräftig unter die Arme, die ersten Schritte in der Szene anzugehen. Sowohl als Support bei vorherigen Alben als auch diverse Gastauftritte bei Live Shows verhalfen der Formation zu einem ordentlichen Bekanntheitsgrad. Gleichzeitig wurde aber auch der Ruf nach einer Gamma Ray Kopie immer lauter, zu sehr eiferten Stormwarrior den großen Vorbildern nach. Für die neue Scheibe geht man hier schon im Ansatz neue Wege. Weder bei der Produktion noch bei Gastauftritten taucht der Name Kai Hansen auf, dafür verpassten diesmal Tommy Hansen und Piet Sielck (Iron Savior) der Platte den Feinschliff.

Nach den ersten Eindrücken muss man Stormwarrior attestieren, dass die Nordlichter einen wesentlich besseren Eindruck als auf den bisherigen Alben hinterlassen. Gleich der Opener 'Heading Northe' ist ein herrlicher Powermetalkracher, die vor Spielfreude nur so strotzt. Starke Riffattacken sowie ein eingängiger Chorus zünden sofort ein Feuerwerk und geben gleich zu Beginn die Richtung vor. Natürlich kann man nach wie vor die Affinität zu Gamma Ray nicht leugnen, dennoch bemühen sich die Jungs um mehr Eigenständigkeit, was den Songs eindeutig zu Gute kommt. Dass sie es musikalisch draufhaben, merkt man auf dem aktuellen Release bei jedem Track. Allein schon das Killerriffing zu Beginn von 'Metal Legacy' macht den Song erwähnenswert, das episch angehauchte 'The Holy Cross' begeistert durch starke Bassläufe und erinnert stellenweise an Manowar, um dann wieder den Doublebass Dampfhammer rauszuhauen. Mit dem treibenden 'The Revenge Of Asa Lande' hat die Band auch ein starke atmosphärische Nummer geschrieben, die abwechslungs- und variantenreich auch die andere Seite von Stormwarrior zeigt. Daneben glänzen die Jungs mit Stücken wie dem höchst melodischen 'Ragnarör'. Ausfälle gibt's auf dieser Scheibe keine verzeichnen. Auch wenn den Jungs bei 'Remember The Oathe' und 'Lion Of The Northe' ein bisschen die Puste ausgeht und der Gesang mit Sicherheit Geschmackssache ist, hat die Band mit "Heading Northe" ohne Zweifel das bisher beste Album abgeliefert. Für Powermetalfans durchaus eine Anschaffung wert.    

Oliver Bender