Reviews

Tod und Teufel

Label: Impact Records (2007)

Split Image ist eine gespaltene Persönlichkeit, zusammengesetzt aus Skinheads (Anm. d. Red.: in der ursprünglichen und korrekten Bedeutung) und Metallern. Gegründet 1992 kam es bereits 1998 nach dem Fortgang von Daniel und Mobil zu Krawallen auf einem der folgenden Konzerte zur Auflösung. Zwei Alben kamen bis dahin auf den Markt, wobei "Ich bin ich" erst nach dem Bruch eingespielt wurde. 2002 gab es das erste Wiedersehen und 2004 die Einigung mit dem Begraben des Kriegsbeils. 2005 gab es die ersten Proben nach der Reunion und nun wartet das Quartett mit seiner neuen und dritten Studioscheibe "Tod und Teufel" auf.

Die Stimme des kleinen Mannes, wie man die Onkelz zu Existenzzeiten nannte, hat eine neue Band als Sprachrohr. Sozialkritische Texte in einem musikalischen Outfit, welches dem von Rammstein und den Böhsen Onkelz ähnelt, ergeben eine gute Beschreibung von Split Image. Wie seinerzeit die Onkelz mit 'Kirche', so kritisieren Split Image die Institution der katholischen Kirche und den Papst mit dem Stück 'Tod und Teufel'. Etwas gewagt als Anfang doch gibt es dem Album gleich die richtige Richtung, denn Kritik ist hier zu genüge vorhanden. 'Freiheit ist Punk' hat man schon von zahlreichen andern Bands in diversen Variationen gehört, sei es von Normahl oder von Bad Religion. Hiermit distanziert sich die Band auch gleich von Faschisten, wie es die Onkelz mit 'Ohne mich' probiert haben, denn auch Split Image wurde ein rechtes Image angedichtet. Völlig unverständlich, denn die Texte kommen eher aus der Streetpunkrichtung, einzig und allein die Musik ähnelt den Onkelz oder Rammstein und könnte das Drängen in die rechte Ecke "begründen". In eine Schublade stecken kann man die Jungs jedenfalls nicht, musikalisch kann man es Nu Metal nennen, doch textlich ist es eher Punkrock. Eine eigene Nische hat Split Image damit schon gefunden und überzeugen können sie auch, sowohl dichterisch als auch musikalisch.

"Tod und Teufel" ist ein wunderbares Reunion-Album von Split Image. Da kann man nur empfehlen zuzugreifen, denn die Jungs haben es einfach drauf und die Reunion war alles andere als ein Fehler.

Winfried Bulach

Review 2: 

"Wir sind immer noch am Rand und immer noch verdorben oder habt ihr etwa den Eindruck wir sind ruhiger geworden?" (Refrain von dem Song 'Jovial') Nach zehn langen Jahren sind die Paderborner von Split Image wieder zurück und sie sind auf gar keinen Fall ruhiger geworden! Einigen von euch dürfte Split Image noch ein Begriff sein vor allem durch ihren Song 'Kommerz' der in der Szene sehr bekannt ist.

Eigentlich muss ich ehrlich sagen, dass ich Reunions immer etwas skeptisch gegenüberstehe, aber "Tod und Teufel" ist eine richtig geile Scheibe und die Jungs haben nichts von ihrem früheren Können eingebüßt. Ehrlich und brutal mit brillianten Texten die immer aktuelle Themen ansprechen. Hier ist nichts verstaub oder veraltet, Split Image gehören nicht zum alten Eisen, die ganze Platte steckt voll Kritik, Wut und auch Hass. Die Jungs nehmen wirklich kein Blatt vor den Mund und sagen Dinge die sich wohl manch einer nicht mal zu denken traut. Schöner rotziger Gesang, eingängige Melodien manchmal etwas Ska-lastig wie bei 'Ostwestfalen Lied', aber auch mal langsam wie bei 'In Memoriam', aber doch meistens schnell und aggressiv.

Eigentlich kann ich nur empfehlen euch die Scheibe so schnell wie möglich zu besorgen, am besten find ich den Song 'Politisch korrekt', gerade dieser Song beschreibt sehr gut die Probleme die mich persönlich schon seit einigen Jahren in der Szene aufregen. Auch gut sind: 'Tod und Teufel', 'Freiheit ist Punk' und 'Jovial'. So ein Album wie "Tod und Teufel" würde ich mir in der Szene wirklich öfter wünschen, das wird noch mal ein Klassiker.

Oh Li