Reviews

Dead Flowers, Bottles, Bluegrass, And Bones

Label: Fat Wreck Chords (2003)

Von dieser Band sollte eigentlich jeder schon einmal etwas gehört haben, der seine Haare irgendwie mal gefärbt und stachelig hatte. Wenn nicht, dann sollte dies doch ganz schnell geschehen. Denn immerhin spielen die Swingin’ Utters schon seit1988 zusammen. Falls ihr weder Ahnung, noch Album dieser großartigen Kapelle besitzen solltet, so geht mal zu eurem CD Regal und sucht einen Fat Wreck Chords Sampler, denn dort werdet ihr das Quintett aus San Francisco, welches übrigens auch Mitglieder der Spaß Band Me First And The Gimme Gimmes stellt, zu hören bekommen.
Lang, lang ist es her. Seit zwei Jahren wartet nun schon die Fangemeinde auf ein neues Album der Melodie-Punker aus der neuen Welt. Und das Warten hat sich echt gelohnt. Mit „Dead Flowers, Bottles, Bluegrass, And Bones“ erschien ein starkes Stück auf dem Punk-Sektor. Schließt man beim Hören der CD die Augen, so verfällt man teilweise in eine Nostalgie, die bis zum Ende des Albums anhält. Die Utters stellen den missing link zwischen traditioneller irischer Folk Musik und ebenso traditionellem Punk der alten Schule. Daher ist jeder Vergleich mit den Pogues legitim. Sie haben es perfekt geschafft, das 90’er Jahre Spiegelbild einer 70’er teenage Rebellion mit dem musikalischen Stil der alten Welt zu verknüpfen. Ein guter Mix aus The Clash und Dropkick Murphy’s, mit sehr aktuellen Anleihen an die Country Lieder der Supersuckers.

Genau diese Eigenschaft führt dazu, dass die Utters ein sehr weites Publikum ansprechen, da mit Piano, Violine und Akkordeon auch auf „Dead Flowers, Bottles, Bluegrass, And Bones“ ihr Abwechslungsreichtum präsentiert wird. Man findet schnelle Lieder, die voll auf die zwölf hauen, und genau so leichte, seichte und sanfte Kost, eine melodische Whiskey-Stimme, zu sehr harmonischen Gitarren, an denen sowohl verzerrt, als auch akustisch das ganze Können unter Beweis gestellt wird. Die Texte sind kraftvoll und zornig, versehen mit sehr viel Offenheit und Persönlichkeit. Ein wirklich starkes Album.

Tim Ruhl