Reviews

Danger

Label: Massacre Records (2003)

Geiles Cover. Das war mein erster Gedanke, als mir die neue Scheibe von Supreme Majesty untergekommen ist. Da hat man sich wirklich mal was einfallen lassen. „Danger“ ist bereits das zweite Album der mir bis dato unbekannten Schweden, die vor zwei Jahren ihr Debütalbum „Tales Of A Tragic Kingdom“ veröffentlichten und damit laut Plattenfirma zu einer der Newcomerbands des Jahres avancierten. Beide Alben wurden zudem von Workaholic Frederik Nordström (Dream Evil) produziert, sodass die Vorzeichen schon mal nicht die schlechtesten waren.

Schon beim ersten Song wird schnell klar, wie der Hase läuft. ,Fallen Star’ klingt wie ein Stück von Sonata Arctica, nur einen Tick langsamer. Das darauf folgende ,Heroes Of Our Land’ legt tempomäßig ein Schippe drauf und kommt den früheren Nocturnal Rites zu „The Sacred Talisman“ Zeiten sehr nahe. Im weiteren Verlauf der Platte sind auch einige Einflüsse von Ten erkennbar. Was die drei erwähnten Bands allesamt verbindet, ist ihr Faible für harmonische und höchst melodische Kompositionen und genau darauf zielen Supreme Majesty auch ab. Die Band als reinen Klon anzusehen würde zu weit gehen, die diversen Einflüsse wurden bestens in das Songwriting miteinbezogen ohne lediglich abzukupfern. Kurioserweise verfügen die Schweden über keinen festen Keyboarder, obwohl die Tastentöne durchaus prägenden Charakter haben und zuweilen im guten alten Europe Stil das 80er Feeling wieder aufleben lassen. Sänger Joakim Olsson ist keiner der den Unterschied ausmacht, nichtsdestotrotz ein solider Frontmann, der den Tracks auch sehr viel Emotionalität verleiht. Wofür die Band allerdings zwei Gitarristen hat, verwundert ein wenig, bis auf die Soliparts fällt das überhaupt nicht auf. Die Ballade ,Until The End Of Time’ würde ich mal unter der Kategorie Lückenfüller abstempeln, ,Cruel Circle’ kommt etwas kitschig daher und der bereits erwähnte Opener ,Fallen Star’ ist auch keine Übernummer. Aber die Schweden können auch anders, hier meine Top 3: Die Bronzemedaille geht an ,Save Me’ mit seinen fast ABBA ähnlichen Keyboardsparts und einem härteren Gitarrensound, der auch mal Abwechslung in die Bude bringt. Auf dem zweiten Platz findet sich ,By Your Side’ wieder, eine fantastische Ballade und genau das richtige für kalte Winterabende vor dem Kamin. Unangefochten auf Platz 1 und damit Gold für den Titelsong ,Danger’: Europe meets Survivor, eine endgeile Hardrocknummer mit einem Refrain zum Mitgrölen, Suchtgefahr vorprogrammiert.

Supreme Majesty haben mit „Danger“ eine solide Scheibe abgeliefert. Für beinharte Metaller sind die Schweden wohl einen Tick zu weich, Fans von Sonata Arctica, Ten oder Europe dürften ihre Freude haben.

Oliver Bender