Reviews

Chuck

Label: Universal (2004)

Sum 41 haben mit ihrem letzten Album bereits den Schritt zum Erwachsenwerden getan und diesen Weg beschreiten sie mit „Chuck“ konsequent weiter. Was Good Charlotte mit ihren „Chronicles“ nicht geschafft haben, meisterten Sum 41 mit Bravour. Sie haben den Schritt weg vom Poppunk getan ohne auf Hooklines und ihren genialen Stil zu verzichten. Durch ihre Liebe zum Metal war der Schritt an sich leicht zu praktizieren, denn auf „Chuck“ hört man mehr denn je den metallischen Hauch mit dem Deryck und seine Kumpels behaftet sind. Seit 2000 hat sich viel getan, denn bereits das zweite Album „All Killer No Filler“ schlug wie eine Bombe in die Musiklandschaft ein. Das neue Werk „Chuck“, dessen Name vom UN Mitarbeiter Chuck Pelletier kommt, der die Jungs im Kongo gerettet hat, unterscheidet sich deutlich von dem etwas jugendlicherem Vorgänger.

Ein Gitarrenintro klopft gegen die Türen des Gehörgangs. Es ist mehr eine Warnung, denn eine Bitte weil ‚No Reason’ die Türen direkt eintritt und für Bewegung im Trommelfell sorgt. Sie haben nichts von ihrem Charme verloren, denn Melodie, harte Riffs und Derycks Stimme prägen den Stil immer noch deutlich, der von den Fans so vergöttert wird. Track Nummer drei ist die erste Singleauskopplung die auf den Markt kommt. ‚We’re All To Blame’ ist das Gegenstück zu den gewohnt langsamen Songs die im Refrain richtig loslegen. Hier ist der Refrain die Ruhepause im Gitarrensturm, die Erholung für wenige Momente verspricht. Abwechslung wird auf dem neuen Silberling groß geschrieben, so dass auch Platz für nette Melodien und ruhige, balladeske Songs wie ‚Some Say’ ist. Der Ohrwurm des Albums ist ‚Open Your Eyes’, weil man einfach nur das Bedürfnis hat mitzusingen, wenn Deryck „This isn’t me, this isn’t you,…“ anstimmt. Dazu gibt es noch einen unbeschreiblichen Gitarrenpart auf die Ohren der einem den Rest gibt. Jeder Song ist ein Unikat und man könnte die Besonderheiten eines jeden aufzählen, aber hört lieber selbst mal rein.

„Chuck“ ist nicht einfach Punk, sondern die gelungene Vereinigung von Metal und Punk, also sollte man auch als Metaller mal hören was Brownsound, Stevo und Co aus ihren Instrumenten holen.

Winfried Bulach