Reviews

An American Paradox

Label: Fat Wreck Chords (2002)

Zwei Jahre des Wartens haben nun ein Ende, denn nach der EP „The Element Of Sonic Defiance“ kommt nun der nächste Strung Out Longplayer „An American Paradox“ in unsere Läden. In früheren Zeiten hörte man des Öfteren, dass Strung Out nur eine durchschnittliche Melodycore-Band ist, die es nicht so recht schafft den Funken überspringen zu lassen. Mit „American Paradox“ beweisen sie den Kritikern, dass mehr als nur ein Funken überspringt und das sie musikalisch auf einem wesentlich höheren Niveau spielen als man je gedacht hätte. 13 Songs sind auf diesem Werk zu finden, die fast alle Facetten des Punkbereichs abdecken. Den Anfang macht ‚Velvet Alley’, ein eingängiger Melodycore-Song, der durch seine zweistimmigen Gesangsparts und gelegentlichen Rock-Läufen auf der Gitarre überzeugen kann. Der nächste erwähnenswerte Song ist ‚Cult Of The Subterranean’, ähnlich wie beim Song ‚Savant’ von der EP „The Element Of Sonic Defiance“ geht es hier zur Sache: gemäßigter Beginn, melodische Gitarrenarbeit, geniale Übergänge und verschiedene Gesangsvariationen (ruhig, zweistimmig und tierisch aggressiv). Nun ist es Zeit für ‚Unkoil’, ein Song, indem man nichts vermisst, denn Strung Out spielen sich knapp fünf Minuten durch sämtliche artverwandte Stile, zwar auf eher ruhigerem Level, aber immerhin bekommt man Metaleinlagen, typische Punkriffs, stinknormale Rock’n’Roll-Läufe und einen unheimlich krachenden Chorus geboten. Auch ein ´Chartbreaker´ ist mit an Bord, ‚Satellite’ heißt dieser Punkrock-Song und ist der wohl eingängigste der Scheibe, mitgrölen ist Pflicht. Mein Favorit ist ‚Razor Sex’, ein absolut aggressiver Song mit melodischer Gitarrenarbeit, höllisch schnellem Drumming und einem zum mitsingen animierender Refrain. Die Aggressivität des Songs wird zum einen durch Jasons aggressiven Gesang und zum anderen durch die auf Metal getrimmten Gitarren hervorgehoben. Bei diesem Song kann und will ich mir diesen Kommentar nicht verkneifen: Es ist ja wohl schon schlimm wenn ein Punkband bessere ´Nu Metal´ Songs schreibt (sogar in musikalischer Hinsicht), wie die Bands, die sich dieser Stilrichtung verschrieben haben. Den Abschluss eines grandiosen Albums bildet ‚Cemetery’, ein (für seinen Titel) recht fröhlicher Song. Wer jetzt immer noch nicht von Strung Out überzeugt ist, dem ist nicht mehr zu helfen.

Fazit: „An American Paradox” wird mit Sicherheit seinen Platz in meiner Top 5 des Jahres finden.

Nils Manegold






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