Reviews

Elements Pt.1

Label: Nuclear Blast (2003)

Jaaaa, sie sind wieder da! Vor mit liegt eine der am sehnlichst erwarteten Scheiben des neuen Jahres: „Elements Part I“. Das letzte Studioalbum „Infinite“ liegt bereits drei Jahre zurück, zwischenzeitlich folgte mit „Intermission“ noch eine Ansammlung von Bonus Tracks, die über die Stratovarius freie Zeit hinweg helfen sollte. Die dringend benötigte Pause nutzten auch Sänger Kotipelto und Songwriter Timo Tolkki, um sich ihren Soloprojekten zu widmen, Kotipelto war es mit seiner Formation sogar vorbehalten, Wacken 2002 zu eröffnen. Widmen wir uns nun aber dem neuen Album, dessen Erwartungshaltung bereits mit der Single Auskopplung ‚Eagleheart’ in die Höhe geschraubt wurde, präsentierte sich der Song doch als ein melodisch flinkes Stück im typischen Stratovariusgewand. Im Vergleich zu den letzten beiden Releases „Infinite“ und „Destiny“ fällt auf, dass die Anzahl der Uptempotracks deutlich zurückgeschraubt wurde. Mit Volldampf voraus geht es lediglich bei ‚Find Your Own Voice’ und ‚Learning To Fly’, wobei diese beiden Tracks absolute Spitzenklasse verkörpern. Vor allem der erstgenannte Song artet zu einem regelrechten Geschwindigkeitswettbewerb aus, hier beweisen vor allem Keyboarder Jens Johansson und Bassist Jari Kainulainen ihre Klasse, bei denen fast den Eindruck gewinnen könnte, dass sie mit Warp Geschwindigkeit zur Sache gehen, ‚Learning To Fly’ schlägt in die gleiche Kerbe, wobei die Rhythmusgitarre etwas dominanter zum Vorschein kommt. Die restlichen Stücke beeindrucken hauptsächlich durch eine hymnische, kraftvolle Linie und orchestrale Elemente. ‚Soul Of A Vagabond’ ist ein düsterer Track, angetrieben durch die stampfenden Drums von Jörg Michael und dem klassisch geprägten Refrain. Enorm facettenreich ist ‚Fantasia’ ausgefallen, dass mit einem schnellen Instrumental beginnt, bevor mit dem Einsetzen der Vocals das Tempo deutlich rausgenommen wird und das Stück balladenhafte Züge bekommt. Gegen Ende wird der Song noch einmal um einiges härter, verliert jedoch nie seine majestätischen Züge. Herzstück dieses Albums bildet der Titeltrack, der in seiner Struktur ein wenig an ‚Infinity’ erinnert: Ein bombastisches Epos mit beeindruckenden Chorstimmen, geprägt von klassischen Passagen und spielerischem Ideenreichtum. Die übliche Ballade darf natürlich auch nicht fehlen ‚A Drop In The Ocean’ lässt das Album auf ruhige und angenehme Art gebührend ausklingen.
 
Stratovarius haben sich eindrucksvoll zurück gemeldet, „Elements Part I“ bietet alles was das Herz begehrt, Pflichtkauf!

Oliver Bender