Reviews

Starbreaker

Label: Frontiers Records (2005)

Schon lustig, welche überraschenden Dinge auffällig werden, wenn man erst ein Album hört und danach den Info-Zettel des Labels liest. Dachte ich beim Hören doch, es hier mit einer Band zu tun zu haben, die die Karlsruher Ober-Melodix Pink Cream 69 vom Thron stoßen wollen, so fällt beim Lesen des Infos danach auf, es hier mit (zumindest einem) alten Bekannten zu tun zu haben.

Wie so oft zuvor haben die Frontiers-Manager auch jetzt wieder alte Recken ins Studio geschleift, um ein neues All-Star-Produkt durch das Mischpult zu jagen: Tony Harnell sollte jedem Altschüler durch seine Frontmann-Position bei den Norwegern TNT ein Begriff sein, und vom schwedischen Wunderklampfer Magnus Karlsson (Last Tribe) sollte man auch schon mal gehört haben. Dass Bassist Fabrizio Grossi Großmeister Steve Vai an den 4 Saiten unterstützt hat und John Macaluso bei Ark und Malmsteen die Felle verdroschen hat, sei hier auch noch erwähnt.

Jedenfalls haben es die 4 Burschen geschafft, ein verdammt geiles Melodic-Werk hinzubiegen, das Glanztaten wie Pinky´s ‚Sonic Dynamite’ ganz schön zum Schwitzen bringen dürfte, auch wenn dieser Thron noch alles andere als einsturzgefährdet ist. Die Trademarks, die früher TNT teils auch in ihrem Sound hatten, sind jedenfalls erstklassig auf Starbreaker übergegangen, vor allem nachzuhören bei dem sehr Pinky-lastigen ‚Light At The End Of The World’ oder den verdammt großartigen ‚Lies’. Und ‚Cradle To The Grave’, das mit harter Gitarrenpower aufwartet, aber perfekt zum Gesang Harnell´s passt.

Apropos Gitarrenpower; die Finesse, mit der Karlsson einmal mehr zu Werke geht, kann einfach nicht von dieser Welt stammen. Ich würde soweit gehen, ihn als eines der größten Talente der Szene zu bezeichnen. Geniale Riffs (vor allem im etwas Dream Theater-lastigen ‚Underneath A Falling Sky’), absolut exzellente, nie den Song zerreißende Soli…Killer!!! Oder einfach mal in das Instrumental ‚Dragon Fly’ reinhören, bei dem jeder zeigen darf, was er drauf hat. Offene Kauleisten garantiert!!!

Fazit: Mit dem selbstbetitelten „Debüt“ ist Starbreaker eine perfekte Mischung aus alten Dream Theater und den mehrfach angesprochenen Pink Cream 69 gelungen, ein Album, das in keinem gut ausgestatteten Melodic Metal-Haushalt fehlen sollte. Mal wieder haben Frontiers bewiesen, warum sie (meiner Meinung nach) zu der führenden Riege des melodischen Sektors zu zählen sind. Sie haben einfach meistens ein Händchen für qualitativ hochwertige Veröffentlichungen (ich sag nur: Giant!), und es bleibt zu hoffen, dass das noch lange so bleibt!

Michael Meyer






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