Reviews

Say What You Want

Label: Eat The Beat Music (2004)

Kann mir jemand eine hierzulande erfolgreiche Band aus Neuseeland nennen? Nein, dann könnte sich das mit der hier vorliegenden Band vielleicht schon bald ändern, denn das Quartett Sommerset ist drauf und dran Europa mit ihrem neusten Album „Say What You Want“ unsicher zu machen.

Nehmen wir nur einmal den Opener und Namensgeber des Albums ‚Say What You Want’, da wird einem sofort klar warum die Band mit so viel Vorschusslorbeeren überschüttet wurde: catchy Melodien, geile Riffings und ein wahnsinnig eingängiger Chorus legen die Messlatte bereits beim ersten Track enorm hoch. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass das Niveau bei den folgenden Songs ein wenig abfällt. ‚The Useless’, der direkte Nachfolger, kann zwar ebenfalls mit coolem Gitarrenspiel und herrlichen Gesangs-Harmonien aufwarten, aber es fehlt der gewisse Kick. Freunde von Hot Water Music und Co werden bei diesem „nutzlosen“ Stück wohl die eine oder andere unüberhörbare Nähe zu ihrer Lieblingsband finden. Auch die beiden Tracks ‚In Between’ und ‚Blackheart’ fallen in die Kategorie Emocore aller feinster Sorte. Wobei ersterer durch die andächtig melodiöse Grundstimmung und zweiterer mit seinen ausgeprägten Gesangsarrangements (emotional, mehrstimmig, etc.) zu überzeugen weiß. Spätestens beim achten Track kommt ihre Verwurzelung mit dem Hardcore-Genre zum Vorschein. Metallische Gitarren und verzerrte Vocals beschwören eine schön aggressive Seite an Sommerset, die ihnen auch gut zu Gesicht steht. Aber das war wohl eher ein kleiner Ausflug in längst vergangene Gefilde, denn mit ‚Inside’ kommt endlich die ersehnte Wachablösung des Überhammers an Position eins. Coole Off-Beat Passagen, eingängiges Gitarrenspiel und Gesangslinien, die ein ums andere Mal eine Portion Härte ins Spiel bringen, verhelfen der Startnummer zehn zu einem wirklich phänomenalen Ohrwurm. Das alles endet in einem wunderbar abschließenden Schlusstrack namens ‚Magdalene (Love Like A Holocaust)’, der das Talent des Vierers noch einmal zum Vorschein bringt.

Endlich hat es mal eine Band geschafft ihren Lobeshymnen gerecht zu werden. Bleiben mir als Schlusswort nur noch das Motto dieser Scheibe: Sagt was ihr wollt, aber kauft Euch unbedingt dieses Teil.

Nils Manegold