Reviews

Music For The Lost

Label: Hall Of Sermon (2004)

Seit Juni dieses Jahrers terrorisieren ‚Meliss’ und ‚I Am The Dark’, versetzen die Gäste in den diversen Clubs in Ekstase und gleichzeitig in Verzweiflung, denn der Macher ist nicht bekannt. Ich kann euch nur sagen, gegen Ende dieses Reviews wird das Geheimnis gelüftet.
Und jetzt kommt auch noch der Longplayer mit dem sagenhaften Titel „Music For The Lost“ auf den Markt, natürlich inklusive der Hits aus den Clubs. Das Album hält was der Titel verspricht: Es ist ungewöhnlich, unkonventionell und total ungewöhnlich. Nichts für Weicheier. Es ist aggressiv, dröhnend, unsagbar dunkel und düster, garantiert unpopulär. Getragen werden diese Attribute von teils animalischen Gesang, hämmernden Drums, die an military Drums erinnern und eine textliche Vielfältigkeit, die mehr als nur besticht. Führen wir uns mal das ultra harte ‚Symphony Of Pain’ vor Augen oder das groovige ‚Cinderella’, dass bedrohlich wirkende ‚Furious Stars’ oder das schwermütige ‚Come As You Are’, eine unglaubliche Vielfalt von emotionalen Eindrücken wird man begegnen. Ein geniales Feuerwerk, ein Feuerwerk das eine Art musikalische Jahresrückblickshow in sich trägt. So einzigartig der Inhalt der CD ist, genauso genial ist auch die Verpackung: Ein herrliches Digipack ummantelt die CD, setzt dem ganzen Werk die Krone auf. Aber das Sahnehäubchen mit der Kirsche ist, wer sich hinter diesem Werk verbirgt: Man kennt ihn seit Jahren aus einer ganz anderen Gothic Ecke. Er beschreitet normalerweise eine ganz andere musikalische Ecke, aber hier, bei Snakeskin, ist er der Komponist, Arrangeur, Sänger und Produzent: TILO WOLFF. Aus diesem Grund entfällt diesmal mein Tipp, wer diesen Mann und seine Musik kennt, muss sich genötigt fühlen, hier rein zu hören. Ihr werdet entfesselt sein!

Carsten Rothe






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