Reviews

Iowa

Label: Roadrunner Records (2001)

Das Warten hat sich gelohnt! 9 Verrückte die sich alle hinter seltsamen, selbstgefertigten Masken und schwarzen Anzügen, die jedes Mitglied mit seiner Nummer versehen hat (0-8) verstecken, gehören wohl derzeit zur erfolgreichsten Band im Nu-Metal-Bereich. Trotz ihrer Härte und Brutalität stieg die Platte weltweit in die Top 5 der Charts ein. Was also macht Slipknot so faszinierend? Zum einen sticht die großartige Stimme von Corey Taylor alias # 8 hervor, die sich in allen Extremen wohlfühlt, zum anderen ist es ihr Schlagzeuger Joey alias # 1, der schwer mit jemanden verglichen werden kann, ohne ihm unrecht zu tun. Und es gibt da ja auch noch Sid # 0 - Turntables, Paul # 2 - Bass, Chris # 3 - Custom, James # 4 - Gitarre, Craig # 5 - Samples / Media, Shawn # 6 - Custom und Mick # 7 - Gitarre. Im Vorfeld der Veröffentlichung hat man ja viel gehört, die Scheibe soll Death- und Trash-Metal lastiger sein - hier nun die Wahrheit über „Iowa": Fangen wir mit dem Intro an...hm...was soll man dazu noch sagen? Alles mögliche Zeug wurde gesampelt, irgendwelche sinnlosen Schreie sind zu hören und was heraus kam ist die wohl beste Einführung zu diesem Album. Es geht weiter mit ,People=Shit', die Lieblingsmessage von Slipknot und gleichzeitig der Titel des 1. Liedes. Das ist wohl genau das richtige für euch ‚Maggots’ (zu deutsch Maden) da draußen, wenn einem alles und jeder ankotzt - Refrain: „People=Shit / People=Shit (Whatcha gonna do?) / People=Shit (Cuz I am not afraid of you) / People=Shit (I'm everything you'll never be) / People=Shit". Darauf folgt ‚Disaerpiece’ mit einem einminütigem instrumental Part am Anfang des Liedes. Jedoch die wirklich extremen Stücke wie ‚Gently’, ‚Mentabolic’ und dem überlangen Titelsong geben es einem derart dreckig, dass es schon wieder unheimlich Spaß macht sie gleich noch mal von vorne zu hören. Mit ‚My Plague’, ‚Everything Ends’ und dem wunderschönen ‚Left Behind’ erinnern Slipknot an den völlig überbewerteten Hit ‚Wait & Bleed’ und beweisen damit, dass musikalisch wirkliche Fortschritte gemacht haben. Ein Album für Momente in denen man sich einfach mal abreagieren muss, schnell mal ein ‚The Shape’ oder ‚I Am Hated’ können da Wunder bewirken. Trotz des schnellen Erfolges mit 2,5 Millionen verkauften Platten ihres Debüts und den damit verbundenen Erwartungen haben Slipknot mit der Hilfe von Ross Robinson wirklich ein wahrhaft gutes Album produziert, dass professioneller und vollkommener klingt als sein Vorgänger.

Verena Kuhn






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