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There Will Be Execution

Label: Nuclear Blast (2003)

Fällt der Name Sinner, denkt man automatisch auch an Primal Fear. Letztgenannte haben sich in den letzten Jahren zu einem der deutschen Vorzeigeacts gemausert und sind eines der Aushängeschilder in Sachen Heavy Metal. Umso erstaunlicher, dass sich Sinner immer noch behauptet haben. Nach dem erfolgreichsten Album „The Nature Of Evil“ gab es bei der letzten Scheibe „The End Of Sanctuary“ ein paar Line-Up Probleme, doch nun hat Bandleader Mat Sinner wieder eine feste Formation zusammen, mit der er die neue Scheibe „There Will Be Execution“ eingespielt hat.
 
Musikalische Vergleiche mit Primal Fear gehören eigentlich verboten, denn Sinner tauchen deutlich tiefer in die Welt des Rock’n’Roll ein als der stählerne Adler. Und so begeistern mich auf dieser Scheibe vor allem die groovigen, Riff orientierten Midtempotracks à la ‚Die On Command’ oder ‚Locked And Loaded’.
Einfach genial diese Stücke. Und wenn Mat sich auch noch mit seiner Reibeisenstimme dazu gesellt, dann rockt die Bude. Bei den schnelleren Tracks muss ich ein ums andere mal an Thunderhead denken, vor allem ‚Requiem For A Sinner’ schlägt in die gleiche Kerbe. Ist ja auch kein Wunder, wenn Henny Wolter in die Saiten greift. Die Gitarren geben den Ton und machen Sinner unverwechselbar. Wenn man sich dann auch noch vor Augen hält, dass ein Gewisser Fritz Randow (Saxon, Accept) für die Drums verantwortlich ist, kann man sich schon denken, in welchem Takt die Double Bass Maschinerie läuft. Die Scheibe rockt durchgängig, lediglich mit dem Titelsong will ich mich aufgrund des eher dürftigen Refrains nicht so recht anfreunden. Das die Rauhbeine auch die sanfte Tour beherrschen, zeigt sich am Ende des Albums mit der Ballade ‚Crown Of Thorns’, bei der man sogar Akustikgitarren vernehmen kann. Für alle Freunde gepflegter Melodien ist mit ‚The River’ auch noch etwas dabei. Wie bei jeder Sinner Produktion versprüht auch diese Platte einen kernigen Sound, der bestens auf die Rock’n’Roll Mucke abgestimmt ist.

„There Will Be Execution“ ist eine starke Scheibe, mit der sich Sinner der Gunst der Zuhörer sicher sein dürfen.

Oliver Bender