- Welcome To The Show
- From Day To Day
- For Too Long
- Lunar Eclipse
- Silva
- Powder Keg
- Interlude
- En Vogue
- Mascara Eyes
Label: Bastardized Recordings (2003)
Mit „El Mensajero No Es Importante“ bieten Since The Day ein überraschend vielfältiges und reifes Debüt-Album. Und ganz ehrlich, ich wäre nie im Leben darauf gekommen, dass diese Band, deren CD eigentlich gar nicht laut genug gehört werden kann, tatsächlich aus Deutschland stammt. Im Winter 2001 formierte sich das Quintett aus Siegen unter Bastardized Recordings und nahm eine Split CD mit Islands Snafu auf. Fünf Jahre später präsentieren die Jungs nun ihren vollkommenen Erstling, der im Sturm die Gehörgänge erobert. Man stelle sich nur mal vor, man kombiniere die musikalische Intelligenz und Varianz von Standstill mit der Aggressivität von Death By Stereo oder Lowlife, plus einer Prise Black Metal nach dem Format von Ektomorf und dazu ein famoser Sänger, der mich spontan an Nathan Gray, den Frontmann von BoySetsFire erinnert; Das Resultat ergibt Since The Day. Das Album mit dem spanischen Titel ist genial, da die Band sowohl textlich als auch musikalisch innerhalb der Grenzen ihres derzeitigen Könnens alles gibt. Die ständigen Übergänge zwischen atmosphärisch melodiösen Parts und anschließender brachialen Antwort der Gitarren werden gerade vom Donnern des Drummers perfekt gemeistert. Die Gitarren rattern ihre Riffs auf höchstem Niveau runter, und der Gesang ist letztendlich das Sahnehäubchen oben auf.
Gerade heute, da neue Metalcore-Bands schier überall aus den Böden sprießen, nimmt die Qualität der Songs doch rapide ab. Since The Day stellen da ein interessantes Gegenstück, da sie keineswegs einen 08/15 Weg eingeschlagen haben und durch ihr Können und Innovationen einen Hit nach dem anderen auf „El Mensajero No Es Importante“ (Nicht der Botschafter ist wichtig) präsentieren.
Auch die Texte sind vielfältig wie die Musik der Band. Sie decken ein weites Gebiet ab, und beschäftigen sich unter anderem mit Klonexperimenten, Selbstverantwortung und der äußeren Überwachung. Ein relativ düsteres Album, das ich allerdings gerade denjenigen ans Herz legen will, die auf düsteren, qualitativ hoch anspruchsvollen HC stehen.
Tim Ruhl