Reviews

Seven Seraphim
Believe In Angels

Label: Scarlet Records (2003)

Hier hab ich nun eine amerikanische Formation am Start, die ganz groß auf ihren Fahnen Neoclassic Prog Metal geschrieben oder bekommen hat. Die Herren Andrew Szucs (g), Greg Hupp (v), Chris Simpson (b) und Brian Harris (d), spielen einen dem italiano äußerst nahe kommenden Prog Metal. Wobei die viel versprechende Voranstellung des Wörtchens Prog, meinem dafürhalten, doch sehr übertrieben ist. Der Progeinfluss beschränkt sich auf einem mit der immer länger werdenden Spieldauer des Albums währende bis knapp an das penetrante gehende Soli-gefriggel des Gitarristen Andrew Szucs. Manch böser Zeitgenosse könnte sagen, „schaut euch mal seinen Namen an und sprecht in aus. Was kommt raus? Genau, nomen est omen.“ Da ich nicht dazu gehöre, beschränke ich mich auf das, was aus den Boxen mir entgegen kommt und das hört sich, musikalisch gesehen, sehr verdächtig nach einem Ableger von Labyrinth und zu manchen Zeiten auch nach Rhapsody an. Das Positive, das man daraus ziehen kann ist, dass der italienische Powermetal sich bis in die USA herum gesprochen hat. Das hier abgelieferte Debütalbum ist sehr ausgewogen, jeder Song hat seine eigene Klasse, somit kann ich keinen Song besonders hervorheben. Ganz allgemein muss ich aber sagen, dass es zwar über weite Strecken sehr schöne, beglückende, fantasieanregende, teils dramatisch und teils mystisch klingende Klangstrukturen hat, aber alles in allem nichts neues darstellt. Sie hören sich wirklich gut an, aber ich hab die Befürchtung, dass sie bei all den anderen Progmetal oder auch Powermetal Bands die es momentan gibt eine von vielen bleiben werden. Mein Tipp: Wer Prog- und Powermetal liebt und alles haben will, was auf dem Sektor gibt, für den ist diese Platte Pflicht. Den anderen bleibt es selbst überlassen, aber ein Ohr kann man schon mal riskieren.

Carsten Rothe