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Crossfades

Label: Radar Music (2006)

Zwei Jahre liegt die Gründung von Sequoyah aus dem schönen Leipzig nun zurück, deren Name von einem gleichnamigen Mammutbaum oder einem Cherokeestamm herrühren könnte. Ihr Plan war von Anfang an frischen Wind in die Szene zu blasen, das Mittel dafür sollte ehrliche, gitarrenlastige und melodische Musik sein. Nun hat man das Debüt endlich im Kasten, auf dem Einflüsse aus den 70ern, aus Grunge, Stoner Rock und Alternative Rock zu finden sein sollen. Zwei Jahre hat man auf Bühnen gerockt, das Publikum an sich gebunden und in eine wilde, tanzende Masse verwandelt, nun soll „Crossfades“ das Gleiche in den Wohnzimmern hervorrufen.

32 Minuten dauert das Debüt von Sequoyah, wobei der letzte Song „Wanna“ als Bonustrack ausgezeichnet ist. Doch zurück zum Anfang: ‚Cowboys’ lässt, vom Titel her, Vermutungen aufkommen, dass der Name der Band doch von den Cherokee stammt. Musikalisch hat der Song allerdings nichts vom „Indian Spirit“, sondern eher von dem des Rock’n’roll. Direkt und kompromisslos rockt sich die Truppe durch die Stube um bei ‚Beat That!’ etwas langsamer zu werden. Zum vollen Stopp kommt es aber erst danach. ‚God Gave Me’ ist eine chilliger Titel um mal abzuhängen und sich zu entspannen. Damit tut sich Sequoyah deutlicher hervor als mit dem etwas zu durchschnittlichem Gerocke, denn die ruhige Stimmung in diesen Stück hat Charakter und wirkt ehrlich, genau wie die Band auch wirken will. Hier liegt der große Bonus den die Band besitzt und den sie auch in den weiteren Titeln ‚Ready For Life’, ‚Yearning’ und ‚Love Is Pain’ nutzt. Man bekommt Erinnerungen und Sehnsucht nach Nirvana die teilweise auch sehr gefühlvoll zu Gange waren. Bei ‚Unconsciousness’ hat die Band teilweise etwas zu dick aufgetragen, denn diese allzu stillen Momente wirken zu traurig, für die sonst eher euphorische Stimmung von Sequoyah.

Ganz akzeptabel für ein Debüt, was die Leipziger da hingelegt haben. Wenn sie sich beim nächsten Album auf ihre Stärken konzentrieren, könnte da noch was rauskommen.

Winfried Bulach