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Label: Century Media (2002)

„Jaaaaaaaa“ dürfte der geneigte Hörer des Debüt-Albums der 4 Jungs von Scar Culture schreien, wenn er das Intro mit den Screams überstanden hat und gleich mit ‚Vision’ eine Faust so knüppeldick ins Gesicht geschlagen bekommt, dass er nicht mehr wissen dürfte, wo oben oder unten ist! Aber zu allererst kurz zur Geschichte der Newcomer: Die Band entstand aus der ursprünglichen Formation ´Scrape´, die mit ihrem Brooklyn-based Sound schon 1997 mächtig in New York City wirbelten. Im besagten Jahr wechselte die Multi-Kulti-Truppe dann den Namen und wurden durch ihr häufiges Touren entdeckt. Einige Zeit später und um einige Erfahrungen reicher konnte dann das vorliegende Album in den Blue Meenie Studios/ New Jersey aufgenommen werden. Wie bereits oben angesprochen knallt die Scheibe vom ersten Song an mit ihrem äußerst brutalem Sound und hyperschnellen Drums mächtig los und dies wird auch mit fortlaufender Dauer nicht abgeschwächt. Gnadenloses Growlen von Sänger Pheroze Karai und messerscharfe Gitarrenriffs von John Conley zeichnen die CD aus, hervorgehoben werden sollten aber zusätzlich die unglaublichen Drums: Wenn mir Drummer Duke Borisov das komplette Album an einem Stück herunterspielen kann, muss man ihm einen Orden verleihen, da das Schlagzeug doch mehr als beeindruckend auf der CD wirkt. Was mich an der CD stört ist aber die Tatsache, dass es schwierig ist, einen besonders hervorstechenden Song herauszufinden, der als insgeheimer „Lieblingssong“ gewertet wird. Vielmehr sind alle Songs auf einem Level, was die CD bei längerer Hördauer etwas langweilig macht. Abwechslung bringen da nur gering die Songs ‚Servant’ (Blast-Beat-Beginn, der dann in Double-Bass Passagen übergeht und der energiereichste Song ist, etwa vergleichbar mit dem Song ‚The Devout’) und ‚Color Returns’ (Das vielseitigste Stück der ganzen CD, da auch Sänger Karai experimentiert und mehrere Rhythmuswechsel sehr angenehm für die Ohren sind). Bei den restlichen Songs ist anzumerken, dass kein Überhammer dabei ist, ´nur´ über knapp 40 Minuten solider Death / Grind / Hardcore Mix mit enormer Power und Speed.

Thomas Schmitt