- Intro
- Junges Blut
- Heuchler
- Dunkler Engel
- Der Ruf
- Skudrinka (Remix)
- Zeit
- Mea Culpa
- Sehnsucht
- Stella Splendens (Remix)
- Licht und Schatten
- Equinox
Label: Napalm Records (2002)
Electronic-Mittelalter-Metal? Was ist denn das? Gute Frage, ich hab sehr lange überlegen müssen, bis ich mich für eine Musikrichtung entscheiden konnte, die Saltatio Mortis auf „Das Zweite Gesicht“ gepresst haben. Die Erklärung ist einfach, für denjenigen, der ‚Kleid aus Rosen’ von Subway To Sally kennt: mittelalterlich angehauchte Musik mit elektronischer Beat-Unterstützung.
Im Falle Saltatio Mortis kommt da aber noch ein Element hinzu, was die Band so interessant macht: Sehr häufige und klare Sackpfeifen in den Stücken verbreiten eine unglaubliche Atmosphäre, die geradezu zum Tanzen zwingt. Mit Songs wie ‚Junges Blut’ oder ‚Zeit’ spielen die 8 Musizierenden durchaus chartverträgliche Musik, die trotzdem nicht kommerziell rüberkommt. Drei Lieder sind ganz besonders interessant auf der CD und zeigen die Klasse von Saltatio Mortis: Als erstes wäre da ‚Dunkler Engel’. Mit viel Elektronik und Beats beginnt dieser Song, bis dann zum ersten Mal die Sackpfeifen erklingen. Dies aber ist nicht das besondere des Stückes, vielmehr ist es seine Kraft, die irgendwie abhängig von diesem Song macht. Im Text lautet es da „...oh dunkler Engel in der Nacht, was hast Du mit mir gemacht...ich bin von Dir besessen...“, genau dieses Gefühl überkommt den Hörer beim Hören des markanten Gesanges und der etwas fremden Musik. Der zweite Song der CD, der hervorragend zeigt, wie besonders diese Scheibe ist heißt ‚Licht und Schatten’: Dancefloor Musik verschmilzt mit den Klängen der Schalmeien und Sackpfeifen und der verzerrten Stimme von ´Alea, dem Bescheidenen´. Diese Namensgebung aber kann ich in diesem Fall nicht verstehen, da er mit dieser CD keineswegs bescheiden sein muss, ganz im Gegenteil! Lied Nummer 3, dass markant für die CD ist heißt ‚Der Ruf’. Eine Art Ballade wiederum mit dem sehnsüchtigen Spiel der Sackpfeifen und dem Sound einer Akustik -Gitarre im Hintergrund - einfach einsame Spitze!
Ich bin kein Freund von Musik, die durch viele elektronische Effekte verändert wird, Saltatio Mortis aber überzeugen mich zu 100%! Es ist unglaublich, wie melodisch sie die neueste Musiktechnik mit den ältesten Instrumenten kombinieren und dabei atmosphärische Songs kreieren, die allesamt top sind! Eine der CDs des Jahres 2002 für mich!
Thomas Schmitt