Reviews

Saint Cocaine

Label: Eigenproduktion (2005)

Saint Cocaine stammen aus Süddeutschland, genauer gesagt aus Stuttgart im schönen Schwabenländle. Das Trio, bestehend aus Thorsten, Micha und Kurt, kombiniert verschiedene Bands zu einem „eigenen“ Mix zusammen, der verdammt stark an Murderer’s Row erinnert und damit Hardcore mit klassischem Punkrock verbindet. Zu den Einflüssen zählt die Band große Namen wie Motörhead, Turbonegro und Pentagram. Dazu packen die Jungs einen rohen Text der über den Alltag, zerbrochene Freundschaften und andere wichtige Dinge handelt. Diesen Text an den Mann/die Frau zu bringen ist Thorstens Job, der dabei immer ein knurren im Hals hat.

Das selbstbetitelte Erstwerk ist laut den drei Herren Bulldozer Blood’n’Roll, unterscheidet sich aber nicht wesentlich vom Sound anderer Bands dieses Sektors. Die Aufnahmequalität lässt ein wenig zu wünschen übrig, doch der Proberaumsound passt zur Musik, die an sich schon etwas dumpfer daher kommen sollte. Stimmlich wird man ein wenig an Lemmy erinnert, was angesichts der Gesangsart (raues Gegröhle) nicht verwunderlich ist. Musikalisch bekommt gleich beim ersten Track ein 30 sekündiges Gitarrenzwischenspiel in die Ohren gehämmert, das sich gewaschen hat. Melodisches bekommt man eigentlich in fast jedem Stück geboten, das davon zeugt, dass Thorsten neben seiner Stimme auch seine Spielkünste an der Gitarre trainiert hat. Alle Werke auf dem Album sind ziemlich ähnlich: straight, laut und Energie geladen, was die Gruppe wohl zu einer erstklassigen Live Band macht, die auf Platte nur die Hälfte ihrer Kraft rüberbringen.

Ich würde empfehlen die Band mal Live anzuschaun, doch wer zu weit entfernt wohnt, kann sich die Stücke probeweise mal auf der Bandhomepage herunterladen, wo das gesamte Demo verfügbar ist.

Winfried Bulach






Musicload