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Label: Osmose Productions (2002)

Die Achse des Vorteils? Nie gehört. Eine kanadische Band aus Edmonton stellt sich vor und das nicht einmal mit ihrem Debüt. Zwei weitere Alben hatte man schon am Start und will nun über Osmose durchstarten. Das Cover wurde von einem gewissen Herrn Fournier gezeichnet (Immortal, Edguy usw.), der auch besser das Logo von Axis of Advance gestaltet hätte, denn das sieht aus als wäre es aus Klaviertasten zusammengesetzt.

Na ja, ab in den CD-Player und die Musik antesten. Der erste Track beginnt mit einem kriegsmäßigen Intro, das dann von einem mörderischen Drumsolo abgelöst wird. Alsdann folgen die Gitarren und ich hatte zuerst Angst, die würden sich die ganze Zeit so anhören (dünn, hoch). Aber Gott (oder hier besser Teufel) sei Dank zeigt sich sodann eine schnuckelige Produktion, die alle Instrumente auch den Bass des Dreiers zum Zuge kommen lässt. Sie wurde übrigens von Herrn Neuber in den Mega Wimp Studios in Deutschland gemastert und so kommt der rasende Black (mehr) / Death (weniger) Metal Stil sehr gut rüber. Immer schnell, aber mit vielen Variationen und Breaks versehen, ballern Axis Of Advance durch 8 Songs in 34min. Insbesondere der Drummer ist ein Meister seines Faches und bringt mich immer wieder zum Staunen. Der Sänger hat eine geile Black Metal Stimme und der Gitarrist klingt total (in gewissen Genregrenzen) eigenständig. Zum genießen des unverzerrten Basses sei ‚Namination’ empfohlen, das auch gleich neben ‚Supremince’ zu den Höhepunkten des Albums gehört. Die Kompositionen bewegen sich alle gleich nah am Chaos, versinken jedoch nicht darin, vielmehr hat jeder Song einen hohen Wieder erkennungswert, was bei dem Speed nicht unbedingt selbstverständlich ist. Also überraschend Gutes aus dem Land des Eishockeyolympiasiegers. Fans genannter Genres sollten mal einen Blick riskieren, es lohnt sich.

Christian Kremp