Reviews

Back To Basics

Label: Massacre Records (2004)

In den letzten Jahren hatte ich das Gefühl, dass Lips (vocals, guitars), der charismatische Frontmann und das Mastermind hinter dem kanadischen Metalurgestein zu einem Sklaven seiner Abneigungen gegenüber den jeweils modernen Spielweisen des Heavy Metal (Alternative, Grunge, Nu Metal) geworden ist, was sich in immer aberwitzigerem Tempo und Gewicht der Produktionen geäußert hat. Dabei blieb zumindest für meinen Geschmack streckenweise der Song und das Feeling auf der Strecke. Mit der vorliegenden Scheibe hat dieses Theater nunmehr sein Ende gefunden und Anvil kehren zu dem zurück, was sie seit jeher am besten konnten: gnadenlos riffen bis der Arzt kommt und Heavy Metal Hymnen aus einem Guss schreiben, die so schlicht wie mitreißend sind. Das startet mit ,Fuel For The Fire’, dem genialen Opener und setzt sich mit ,Keep It Up’, einem fetten Uptemporocker fort. Etwas grooviger geht man es dann bei ,Song Of Pain’ an, während ,You Get What You Pay For’ so nah an einem Boogie ist, wie man das von Anvil erwarten kann. Ich könnte nun so weitermachen und die gesamte Platte beschreiben, aber das können wir uns getrost schenken, da die Platte am ehesten an die 1981er „Hard’n’Heavy“ Scheibe bzw. deren Nachfolger „Metal On Metal“ erinnert. Lediglich die etwas schmalbrüstige Produktion trübt ein wenig den Hörgenuss eine Oldschool-Metalheads, der sich aber ansonsten schon freut, das neue Material live erleben zu dürfen. Dann brät das aber mal ordentlich, will ich mal hoffen....

Frank Scheuermann