Reviews

Of Human Bondage

Label: Century Media (2002)

In anbetracht der hervorragenden Verkaufszahlen und Kritiken des Vorgängers „Enlighten The Darkness“ stellte sich mir nur die Frage, wie Angel Dust das noch toppen wollen. Insofern war ich sehr gespannt auf die neue Scheibe „Of Human Bondage“. Und siehe da: Die Dortmunder versuchen erst gar nicht, auf der spielerisch, progressiven Schiene des letzten Albums weiterzureiten. Frei nach dem Motto „Back To The Roots“ klingt „Of Human Bondage“ wesentlich härter und rifflastiger, vor allem die Trasheinflüsse haben deutlich zugenommen. Mit Ritchie Wilkison ist zudem ein neuer Gitarrist an Bord (er ersetzt Bernd Aufermann), dessen musikalischer Werdegang als ehemaliger Trashmetaller natürlich bestens zum Stil der neuen Scheibe passt. Gleich beim Opener ,Of Human Bondage’ merkt man sofort, in welche Richtung die Songs gehen: Fulminantes Drumming, straighte Gitarren und ein gut aufgelegter Dirk Thulisch geben einen Vorgeschmack auf die restlichen Stücke. Vor allem der herrlich aggressive Mittelteil des Songs mit dem geschriehenen ,I Hate You’ sind bestens zum abbangen geeignet. ,Inhuman’ beginnt ähnlich furios, besticht jedoch eher durch seinen genialen Refrain sowie die grandiose Keyboardarbeit von Steven Banx. Womit wir auch gleich beim größten Plus des Albums wären: Die Band hat eine hervorragende Mischung gefunden, den harten Gitarrensound mit den teilweise futuristischen, aber jederzeit bezaubernden Keyboards zu verbinden. Nichts neues werden manche sagen, aber in Bezug auf die härtere Gangart ist die diese Leistung umso höher einzuschätzen. Dadurch ist eine melodische Linie stets gegeben, auch wenn sie nicht das Hauptmerkmal des Albums darstellt. Mit ,Disbeliever’ und ,The Cultman’ sind auch zwei Balladen mit am Start, wie sie bandtypischer nicht sein könnten. Beide Songs beginnen ungemein sanft, entwickeln aber im weiteren Verlauf eine energiegeladene Atmosphäre getragen von klaren Vocals und schönen Melodien. Mit ,Freedom Awaits’ ist auch eine reiner Powermetalsong vertreten, den ich persönlich zusammen mit ,Inhuman’ und ,Forever’ zu den Highlights zähle.

„Enlighten The Darkness“ hatte ich seinerzeit zum besten Album der Band gekürt. Dabei bleibt es auch. Dennoch reiht sich „Of human Bondage“ nahtlos in die erstklassigen Scheiben von Angel Dust ein und wird auf jeden Fall seine Käufer nicht enttäuschen.

Oliver Bender






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