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One Day Remains

Label: Sony (2004)

Creed ist tot, es lebe Alter Bridge. Im Juni diesen Jahres lösten sich Männer um Gitarrist und Songwriter Mark Tremonti wegen musikalischer Differenzen auf. Mark Tremonti wollte sich wieder auf sein Wurzeln besinnen und gründete zusammen mit Scott Phillips, dem aktuellen Creed Schlagzeuger, und Brian Marshall, dem Ex-Bassisten von Creed, Alter Bridge. Jetzt benötigte man nur noch einen Sänger. Myles Kennedy, ehemaliges Mitglied von Mayfield-Four, übernahm den Job. Der Name der Band kommt von einer Brücke in Detroit und geht zurück auf die Kindheit von Mark Tremonti. Für ihn bedeute diese Brücke eine Herausforderung, da dahinter unentdecktes Land war, genau wie die neue Band eine Herausforderung ist.

Wenn Alter Bridge von einer Sache viel hat ist es Potential. Nicht nur, dass sie durch Creed schon einen gewissen Ruf haben, sondern auch dass sie eine Menge Talent haben, wird die Band in höhere Sphären hieven. ‚Find The Real’ ist der erste Titel auf „One Day Remains“ und hier hört man was “back to the roots” bedeutet, geniale Riffs, einzigartige Soli und eine kraftvolle, unverbrauchte Stimme. Man hört nur sehr wenig Creed heraus, denn die Musik ist härter als Creed es je war. Der erste Ohrwurm auf dem Album ist ‚Open Your Eyes’. Ein klarer und eingängiger Refrain - der beweist, dass Myles die perfekte Wahl für den Job am Mikro war - macht diesen Song aus. Er bekommt die Gelegenheit zu zeigen was er kann indem er sämtliche Tonhöhen durchsingt und danach durch einen von Marks besten Gitarrenparts abgelöst wird. Der Name ‚Metalingus’ ist für Track Nummer 5 nicht nur Titel sondern gleichzeitig auch die Beschreibung der gebotenen musikalischen Kost. Es ist wohl der aggressivste Song des Albums der trotzdem noch ein gigantisches Hitpotential in sich trägt. ‚The End Is Here’ ist das letzte Lied auf der Debütscheibe. Er ist etwas langsamer gestaltet und hat einen melancholischen Touch. Das Werk ist ein guter Ausklang für ein gelungenes Album.

Mark Tremontis Idee sich auf seine Rock Wurzeln zu besinnen war eine grandiose Idee. Wer Creed mochte, aber sonst eher härtere Musik bevorzugt, für den ist dieses Album ein Muss.

Winfried Bulach