- Erste Hilfe
- Mich und Dich
- Kein schöner Land
- Macht nix
- Ich mach dich
- Lollipop
- Rock
- Geld
- Katalysator
- Sexappeal
- Liebe ist nicht weil sondern trotzdem
- Die Stimme der Vernunft
- Ich will küssen
Label: Virgin Music (2006)
AK4711 haben eine seltsame Biographie. Angefangen hat alles mit Schlagzeugerin Caro, die auf der Suche nach einem Gitarristen war, aber durch ihre Kontakte immer wieder auf Gitarristin Anja verwiesen wurde. Schließlich nahm sie Kontakt auf und die beiden trafen sich. Damit war alles in die Wege geleitet, denn über Anja kam man an Bassistin Cindy, die irgendwann mit den Mädels spielte und sich dazugesellte, weil alles so gut passt. Die Damen waren mit einem Trio noch nicht zufrieden und so belästigte man Gitarristin Kerstin so lange, bis sie das Angebot annahm und sich nach einem Probegig dazugesellte. Dann kam der Plattenvertrag bei Grönland Records in London, der zu ihrem aktuellen Debüt führte.
Der Titeltrack rockt los wie die Hölle, wie der Schreiberling der AK4711 Biographie sagen würde, und er hätte voll und ganz Recht. Zuckersüßer Gesang, der ein wenig an die erste Mia Scheibe erinnert, wird von rockenden Gitarren und treibendem Schlagzeug mit Bassunterstützung an den Konsumenten übertragen. Tanzbar? Auf jeden Fall! Gute, teilweise klischeehafte Texte, die sich über alles Mögliche lustig machen und die Band selbst wenig angreifbar machen. ‚Kein schöner Land’ ist hier das Paradebeispiel, dass sich, vor Ironie triefend, über unsinnige Dinge in Deutschland mokiert. Die Singleauskopplung ‚Rock’, wurde gut ausgewählt, denn sie rockt, obwohl sich das Stück nicht um die Musikrichtung sondern um das Kleidungsstück dreht. Eingängig ohne Ende, bohrt sich der Song direkt ins Gehirn und man wird ihn nicht mehr los, obwohl er textlich zu den schlechteren Werken gehört, macht die Musik hier alles wett. Ob es sich um Geld oder Liebe dreht, die Band ist schlagfertig und extrem frech, dass jeder sein Fett abbekommt. Eine faszinierende „Liebeserklärung“ ist der Track ‚Katalysator’, der eine Neuinterpretation des Themas Liebe darstellt und damit keinesfalls falsch liegt. Auch die restlichen Songs sind mehr als solide, denn Spaß und Ernst haben die Girls gekonnt verschmolzen.
Weiblicher (Punk)Rock vom Feinsten, der Bands wie oben erwähnte Mia tief in den Schatten gleiten lässt. Unbedingt anhören!
Winfried Bulach
