Reviews

Escape From Suburbia

Label: TFR Records (2003)

Berlin 1997, vier junge Buben wollen unter dem Namen Ransom musizieren, um sich auch ein kleines Stück vom Rock’n’Roll Kuchen zu verdienen. Im Jahre 2000 kam der entscheidende Wendepunkt in der bis dahin noch recht jungen Karriere der Berliner Jungs: sie hatten die Chance im Vorprogramm der Punkrock-Heroen No Use For A Name zu spielen und das nicht nur für ein Konzert, nein, sondern gleich die ganze Tour. Seit der Tour bildete sich eine kleine aber zunehmend größer werdende Fangemeinde, die nach einer weiteren Tour mit den Mad Caddies (2001) plötzlich nach einem Album verlangte. Das erste wirklich kaufbare Erzeugnis von Ransom, gab es erst im letzten Jahr zu erwerben, nämlich eine Split EP mit Always Outnumbered. Nun existiert die Band schon knappe sechs Jahre, da ist es aber wirklich mal an der Zeit ein Album abzuliefern...

Tja, auf ihrem sehnlichst erwarteten Debüt-Album „Escape From Suburbia“ findet man 12 Songs, die allesamt in die Punkrock-Ecke gehen, allerdings mit einem stellenweise recht poppigen Charakter. Mit dem Singalong-mäßigen Opener ‚Young Soul Rebels’ wird auch gleich die Marschrute festgelegt: Im Sturm die Leute begeistern; was ihnen mit dem einen oder anderen Song wohl gelinge dürfte. ‚Micro Machines’ wäre so ein Kandidat, der voll auf die Zwölf schlägt und enorm schnell im Ohr hängen bleibt. Nach ‚Micro Machines’ folgt auf dem Album allerdings eine etwas längere Durststrecke (man kann keine wirklichen Unterschiede feststellen), die meiner Meinung nach erst durch den old schooligen Punkrocker ‚I Know You Don’t Like Songs About You’ unterbrochen wird. Auch ‚The Birthday Song’ sticht aus dem ´Einheitsbrei´ heraus: dieser Track ist rein akustisch angelegt und versucht durch seinen Gesang zu überzeugen. Versöhnlicher und vor allen Dingen brachialer geht’s in meinem Favoriten ‚Picture Of Myself’ zur Sache, denn Ransom lassen es hier mal so richtig krachen. Das Ende besiegelt ein Hidden Track, der sehr wahrscheinlich auf den Namen ‚Who Cares’ hört: mit illustrem Gebolze, komischem Gesang und den einzigen Ska-Anleihen der Scheibe wird das Album recht lustig beendet. Ransom bieten den Fans zwar nicht gerade viel Abwechslung, aber immerhin schaffen sie es mit ein paar Songs zu überzeugen und sich einen Namen zu machen. Ich bin wirklich auf die weitere Entwicklung gespannt.

Nils Manegold