DVD 1:
- Orgy Of Destruction
- War Of Worlds
- Great Old Ones
- Paint The Devil On The Wall
- Sent By The Devil
- Firestorm
- Down
- Prayers Of Steel
- Suicide
- Days Of December
- Unity
- Anarchy
- Invisible Horizons
- Set This World On Fire
- Flesh And Blood
- Rocket Science
- Soundchaser
- Straight To Hell
- Back In Time
- Refuge
- From The Cradle To The Grave
- Black In Mind
- Solitary Man
- Don’t Fear The Winter
- All I Want
- Higher Than The Sky
DVD 2:
- History
- Making Of The Rage Show
- Studio Doku: Falling From Grace
- Studio Doku: Dies Irae
- Video Clips
Label: SPV (2004)
Das ist doch mal ein Livealbum, auf dass mit Sicherheit schon eine Vielzahl von Fans gewartet hat und im Gegensatz zu anderen Live Releases mehr denn je über seine Daseinberechtigung verfügt. Denn Rage sind nicht erst seit gestern im Geschäft: 20 geschlagene Jahre hat die Band mittlerweile auf dem Buckel und scheint trotz dieser langen Zeit genau jetzt auf dem Höhepunkt Ihres Schaffens angekommen zu sein. 1984 begann alles unter dem Bandnamen Avenger, die erste Scheibe hieß „Prayers Of Steel“ und war der Startschuss für eine Karriere, die kontinuierlich ihren Weg bergauf ging. Von den Gründungsmitgliedern ist nur noch Sänger und Bassist Peavy Wagner übrig geblieben, der wie kein anderer das Gesicht der Band geprägt hat. Ihm zur Seite stehen mit Victor Smolski und Mike Terrana zwei Ausnahmemusiker, die auf ihrem Gebiet zweifelsohne zu den Besten der Welt zählen. Vielleicht ist es auch die multikulturelle Mischung der Band (Deutschland, Russland, USA), die Rage ihren ureigenen Sound verleiht. Fest steht auf jeden Fall, dass die drei zu den Aushängeschildern in Sachen Heavy Metal gehören. Jeder der Rage schon mal live gesehen hat, weiß, dass es diese Band auch auf der Bühne versteht, nahezu jeden Song mitreißend zu performen und dem Publikum einen fantastischen Gig zu liefern. Anläßlich des 20-jährigen Jubiläums gibt es den Livegenuss nun auch für das Wohnzimmer - wahlweise als Doppel DVD, Doppel CD oder im Package.
Aufgenommen wurde das Jubiläumskonzert in der Zeche Bochum im Januar diesen Jahres. Die Ansagen von Peavy sind erstaunlicherweise alle in Englisch gehalten, was wohl auch etwas mit dem Verkauf der Scheibe im Ausland zu tun hat. Auch oder gerade weil es ein etwas kleinerer Club ist, war die Stimmung am kochen und das kommt auf den Scheiben auch bestens rüber. Der Sound ist phänomenal, sodass man die geballte Rage Power zu spüren bekommt. In 20 Jahren Bandgeschichte hat sich natürlich einiges an Songmaterial angehäuft, dementsprechend wurde an diesem Tag eine Mammutshow von über drei Stunden gespielt. Hierbei wurden sämtliche Epochen von Rage berücksichtigt, angefangen von der ersten Scheibe „Prayers Of Steel“ über die ersten orchestralen Versuche (,From The Cradle To The Grave’, allerdings vorgetragen ohne klassische Spielereien) bis hin zum letzten Album „Soundchaser“. Die Songs wurden variabel in neuen und originalen Arrangements gespielt. Bei der Klasse der Musiker dürfen natürlich auch die allseits bekannten Solo Einlagen nicht fehlen, obenauf folgt auch noch das Instrumental ,Unity’. Für manchen vielleicht etwas zu viel des Guten, aber für Feinschmecker auf alle Fälle purer progressiver Hörgenuss. Neben der bereits erwähnten Stücken sind natürlich auch die altbekannten Hits wie ,Straight To Hell’ und die Bandhymne ,Higher Than The Sky’ am Start.
Die DVD wurde enthält genau einen Song weniger (namentlich ,Enough Is Enough’, warum auch immer), dafür gibt eine Menge an Bonus Material. Angefangen von sämtlichen Videoclips der Band, über ein Making Of der Show bis hin zu zwei Studioaufführungen von ,Falling From Grace’ und ,Dies Irae’. Letzteres ist auch was für’s Auge, da die Wahl der Damen für den Chor wohl nicht nur nach stimmlichen Aspekten getroffen wurde. Höhepunkt des Bonusteils ist jedoch die Rage Biography, die aus Sicht aller drei Musiker geschildert wird, inklusive persönlichem Background, bis sich schließlich findet, was zusammen gehört. Die Aussagen der Musiker werden durch jede Menge Bildmaterial begleitend unterstützt, hier und da kommen auch einige kleine Überraschungen zum Vorschein. Oder wer wäre jemals darauf gekommen, dass Mike Terrana ein großer Fan von Frank Sinatra ist?
Fazit: Ein mehr als würdiges Werk für eine Stück deutsche Metalgeschichte, dass noch hoffentlich eine lange Zeit in der jetzigen Formation aktiv sein wird.
Oliver Bender