Reviews

Universe of Dreams / Hidden Tracks

Label: earMusic (2021)

Was soll man über Inga Rumpf schreiben, was nicht schon längst tausendfach zu Papier gebracht worden ist? Eine der markantesten weiblichen Stimme der letzten 55 Jahre.

Angefangen hat sie in Hamburg, war Mitglied der Folktruppe City Preachers, machte dann richtig Furore mit den beiden progressiven Bands Frumpy und Atlantis, hat jede Menge Soloplatten in allen erdenklichen Genres vorgelegt, von Rock über Soul, bis hin zu Pop, Gospel und Hardrock. Und immer dabei: Eine gehörige Portion Blues.

Und nun ist sie sozusagen eine grande dame der deutschenn Rockmusik, auch wenn sie das so vermutlich nicht gerne hören möchte.

Pünktlich zu ihrem 75. Geburtstag legt sie in etwa ihre 50. Platte vor (d a habe ich ein wenig den Überblick verloren, da ich nur etwa die Hälfte davon besitze). Aber diese Platte hat es in sich. Sie ist zweigeteilt ind die aktuellen Aufnahmen, die unter dem Titel "Universe of Dreams" firmieren und einer Platte mit Archivaufnahmen unter dem Namen "Hidden Tracks".

Die neuen Sachen zeigen Inga in ihrem stärksten Metier: Kräftiger Bluesrock und akustische Bluesstücke, bei denen die immense Kraft ihrer Stimme regelrecht körperlich spürbar wird. Da ist nichts mit gebrochener Stimme durch den körperlichen Reifungsprozess. Man hört immer noch die Power aus "How the gypsy was born"-Zeiten heraus.

Die zweite Platte enthält großartige Stücke, aber auch deutlich mutigere Songs. Da klingt es auch einmal nach durchaus tanzbarem Pop, was aber zur Auflockerung auch den härtesten Headbangern egal sein dürfte.

Die Liste der Stargäste ist beeindruckend, ich möchte da nur auf Mick Taylor und Nicky Hopkins verweisen.

Unterm Strich ein würdiges Geburtstagsgeschenk, das Inga Rumpf uns da macht. In dieser Form freuen wir uns schon auf die nächsten 75 Jahre! Alles Gute!

Frank Scheuermann

9/10