CD 1:
- March Of The Final Battle
- Welcome To Hell
- Bad To The Bone
- Lead Or Gold
- Riding The Storm
- When Time Runs Out
- The Brotherhood
- Soulless
- Blazon Stone
CD 2:
- Crossfire
- Metalmachine Solo
- Kiss Of Death
- Uaschitschun
- Unation
- Victory
- Prisoners Of Our Time
- Purgatory
- Soulstrippers
- Under Jolly Roger
Label: Gun Label Group (2002)
Running Wild, eine der deutschen Metalinstitutionen schlechthin, aber immer noch ohne Live DVD? Das kann ja wohl nicht sein, also wurde während der letzten Tour fleißig Bildmaterial gefilmt, das nun in diesen Tagen unter dem simplen Namen „Running Wild Live“ erscheinen wird. Für all diejenigen, die sich noch nicht stolzer Besitzer eines DVD Players nennen dürfen, wurde das Teil auch gleichzeitig als Doppel CD gepresst. Die beiden Scheiben umfassen rund 100 Minuten Songmaterial, in denen es Rock’n’Rolf und seine neuen Mitstreiter ordentlich krachen lassen. Die zweite Gitarre ist fest in der Hand von Bernd Aufermann (Ex-Angel Dust), Matthias Liebetruth macht am Schlagzeug eine mehr als gute Figur. Wie das nun mal so ist bei einer Band, die schon unzählige Alben herausgebracht hat, kann man bei so einer Live Scheibe über die Songauswahl immer geteilter Meinung sein. Die Tour fand im Rahmen der bevorstehenden Veröffentlichung von „The Brotherhood“ statt, so dass von diesem Album gleich 5 Tracks vertreten sind. Ansonsten hat man sich bemüht, möglichst viele Epochen mit zumindest einem Stück zu berücksichtigen. Leider wurde meine Lieblingsscheibe „Masquerade“ hierbei übergangen, zudem gibt es auf der „Black Hand Inn“ und „The Rivalry“ bestimmt bessere Songs als die hier dargebotenen ,Soulless’ und ,Kiss Of Death’. Aber alles in allem verdeutlicht dieses Album sehr schön, dass Running Wild auf der Bühne immer noch mitreißend agieren, die Aufnahmen kommen soundtechnisch sehr gut rüber, vor allem Basser Peter Pichl setzt sich stark in Szene. Ich verzichte jetzt mal darauf, auf die einzelnen Klassiker einzugehen, doch bei Tracks à la ‚Bad To The Bone’ oder dem genialen ‚Riding The Storm’ sollte eigentlich jedes Metal Herz höher schlagen. Kritisch muss ich jedoch anmerken, dass die Fans während den Songs gelegentlich untergehen, bestes Beispiel hierfür ist das letzte Stück ‚Under Jolly Roger’, bei dem die Masse kaum zu hören ist, obwohl sie durchgehend den Song mitgrölt und dadurch Rolf auch mal ein Päuschen verschafft.
Ein wirklich gelungenes Live-Album, dass trotz des Mankos mit den Fangesängen eine lohnende Investition für jeden Running Wild Fan darstellt, kaufen!
Oliver Bender