- Welcome To Hell
- Soulstrippers
- The Brotherhood
- Crossfire
- Siberian Winter
- Detonator
- Pirate Song
- Unation
- Dr. Horror
- The Ghost
Label: Gun Label Group (2002)
„The Brotherhood”- ein seltsamer Name für das neue Running Wild Album, ist die Band doch mittlerweile zu einem reinen Soloprojekt von Rolf Kasparek verkommen, der erstmals auch alle Gitarren selbst eingespielt hat. Unterstützt wird Rock’n’Rolf diesmal von Peter Pichl (b) und dem allseits bekannten ´Angelo Sasso´. Da Rolf auch weiterhin darauf beharrt, dass es sich bei diesem Herrn um einen Studiomusiker und nicht um einen Drumcomputer handelt, wird er natürlich auch im Booklet ´for best drums ever´ für seine Arbeit gewürdigt. Und das trotz der Leistungen eines Jörg Michael. Kommen wir aber nun zu dem Album. Nach mehrmaligem Hören kann ich ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, behaupten: Das ist eine der schlechtesten Running Wild Scheiben, die ich jemals gehört habe. Da ist überhaupt kein Zug mehr dahinter, ein Songs geht, der nächste kommt, ohne dass irgendwas hängen bleibt. Vergleicht man dieses Album mit früheren Erfolgscheiben wie z. B. „Black Hand Inn“ oder „Masquerade“ muss man klar feststellen, dass da nicht nur Welten, sondern ganze Galaxien dazwischen liegen. Natürlich ist auch auf „The Brotherhood“ der typische unverkennbare Running Wild Sound vertreten betreffend Rolfs Piraten Gesang und seinen unverwechselbaren Gitarrensoli. Natürlich sind auch einige gute Songs vertreten, wie z. B. ‚Siberian Winter’, ein spektakulärer Instrumentalsong, bei dem endlich auch einmal die Wände wackeln. Absolut empfehlenswert auch der letzte Song ‚The Ghost’, der in über 10 Minuten Spielzeit für so manches entschädigt und bei dem sich ´Angelo Sasso´ an den Drums mal richtig austoben kann. Mit Abstrichen kann wären hier auch noch ‚Pirate Song’ und ‚Unation’ zu erwähnen. Doch alles andere genügt einfach nicht den Ansprüchen und dümpelt vor sich hin. Man vermisst auch schmerzlich die absoluten Headbangertracks, stattdessen bewegen sich die meisten Songs teilweise im AC/DC Tempo, nur mit dem Unterschied, dass die was davon verstehen. Ideen- und einfallsloses Songwriting kennzeichnen diese Scheibe, was auch durch die o. g. Stücke nicht von der Hand zu weisen ist.
„The Brotherhood“ ist nur was für die ganz Hartgesottenen. Alle anderen werden dieses Album wahrlich nicht in ihrem CD-Regal vermissen.
Oliver Bender