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Scorpio Rising

Label: Locomotive Music (2003)

Um Himmelswillen, was zum Teufel ist das denn? Normalerweise mache ich einen riesig großen Bogen um jede CD, die in den höchsten Tönen gelobt wird als der perfekte und einmalige Mix aus Metal, Hardcore, Thrash und Electro. Doch in diesem Fall dachte ich mir, daß es doch nicht allzu schlimm werden könne. Immerhin hatte ich Prong erst vor einem guten halben Jahr live in Dortmund als Vorband von Queens of The Stoneage gesehen, und muss ich gestehen, dass die vier Knaben aus Spanien damals gut abgegangen sind.

Und nun so etwas. Ich denke es soll irgendein ein merkwürdiger Skorpion sein, der sich da auf dem CD Cover im Mittelpunkt befindet. Na ja, es ist so ein klischeehaftes Bildchen, das ehrlich gesagt genau so trübe und langweilig ist, wie das Album von Prong selbst. Musikalisch ist das Album ein krasser Reinfall. All das was ich beim Live-Auftritt so grandios fand ist auf der CD nicht zu finden. Und ehrlich gesagt musste ich mich dazu regelrecht zwingen, mir die ganze Sache mehrere Male anzuhören, um nicht komplett als Schlechtredner dazustehen. Nicht das mir die Musik gefiele, doch das was Prong hier abliefert ist meiner Meinung nach schon fast peinlich und man hat es zumindest bei Static-X oder Dixie Waste schon viel besser, interessanter und auch abwechslungsreicher gehört. Das Album ist viel fetter gemacht worden, als es der Band gut getan hätte, irgendwie passt das nicht zusammen, so dass Prong extrem prollig und musikalisch eher unterentwickelt rüberkommen. Ganz anders als auf dem Konzi.

Seit 1986 in einer immer wieder wechselnden Besetzung bringen Prong nun mit „Scorpio Rising“ auf Locomotive Music ihr insgesamt sechstes Album raus. In der ganzen Zeit wechselte das Line-Up der Band immer wieder, so dass heute lediglich der Sänger und Gitarrist Tommy Victor noch als echtes Gründungsmitglied in der Band steht.

Der nächste Knaller war der Kommentar des Sängers zu seinen Texten. Da die gesamte Welt zweifelsohne komplett verrückt sei, helfen seine Texte mit dieser Verrücktheit des Lebens und der Leute umzugehen, und zwar geht es dabei um den Planeten Erde und die Erfahrungen, die er gemacht hätte. Nein, danke.

Tim Ruhl