Reviews

Finding Home

Label: STF Records (2005)

„Emo Rock“ schießt einem gleich beim ersten Blick auf das Cover durch den Kopf, was durch den Namen auf den zweiten Blick bestätigt wird. Presence Of Mind ist eine All Girl Band die sich um die Zwillingsschwestern Sarah und Sina aufbaut. Angefangen hat die Odyssee 2001 mit der Bandgründung, der sich viele Konzerte anschlossen. Es gab Auftritte auf Festivals, vor Gruppen wie Clawfinger oder Subway To Sally, und Konzerte in kleineren Clubs als Support von Uncle Ho oder Angelika Express. Nach einigen Demos haben sie nun eine finale Veröffentlichungsversion erstellt, die den Namen „Finding Home“ trägt.

In Anbetracht der Tatsache, dass es da draußen eine Menge Bands gibt, die versuchen im Emo Genre aufzufallen, ist das was Presence Of Mind machen ein gewagtes unternehmen, doch sie haben einen großen Vorteil: Weiblichen Gesang. Der vielstimmige Gesang, der von Sarah angeführt wird, ist sehr emotional und im Gegensatz zu manch anderen ihrer männlichen Pendants sehr authentisch. Aber das ist nicht das einzig gute an der Gruppe, die gesamte Ausarbeitung des Albums ist gelungen, angefangen von den Instrumenten, die die Damen gut beherrschen, bis hin zum Mixing und den eingefügten Effekten, die den Werken den letzten Schliff geben. Das Wut und Aggression auch zu den Emotionen gehören, beweist das Quartett in ‚Dig Me Out’, der von den Vocals etwas an die Guano Apes erinnert. Insgesamt betrachtet muss die Band sich auf keinen Fall vor irgendwem verstecken, nicht Mal vor Jimmy Eat World, den Vorreitern der Musikrichtung, denn alles was ein gutes Album ausmacht findet sich auf „Finding Home“ wieder. Der Abwechslungsreichtum ist gigantisch und man könnte annähernd jeden Track mit einer bekannten Größe vergleichen, ob es nun Evanescence (‚Almost Like Fitting Into Life’), die oben genannten Apes oder Die Happy ist.

Das Album kann man jedem Emo- und ebenfalls jedem Rockfan empfehlen, denn die Mädels aus Diepholz rocken!

Winfried Bulach