Reviews

We Are The Only Friends We Have

Label: Defiance Records (2002)

Vor circa acht Jahren machten sich vier High School Jungs auf den Weg die Independent Szene in den Staaten ein wenig zu verunsichern, was bis heute dabei rausgekommen ist dürfen jetzt auch wir Europäer bewundern. „We Are The Only Friends We Have“ wurde von Paul Kolderie (einigen bekannt durch Radiohead oder Hole) produziert und geht etwa in die Richtung Jimmy Eat World oder New Found Glory. Auf Grund dieser Aussage wird den Jungs schon jetzt eine rosarote Zukunft versprochen, was man allerdings noch bedenken sollte, der Longplayer muss sich auch verkaufen. Aber kommen wir jetzt mal zu den Songs: Nach einem rockigen Intro beginnt ‚King Of The Road’ etwas sanfter, entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einem richtigen Ohrwurm, der mit einem Akustik-Part inklusive Kinderstimmen endet. Mit ‚American Hearts’ überbieten sie den Ohrwurm von eben, indem sie richtig rocken und zum mitsingen animieren, zudem finde ich persönlich die Melodyline der amerikanischen Herzen besser. ‚Long Night’ heißt der folgende Track, der mit einem Klavier beginnt und der wohl rockigste Songs des Albums darstellt, vermutlich liegt das an der Thematik der verlorenen Liebe, das bekämpft man zunächst mut Wut im Bauch. Mit ‚Rich People Can Breed’ passen sie sich dem Trend aus Schweden an, nämlich ein wenig nach den 70ern zu klingen. Ein purer Akustiktrack findet man unter dem Namen ‚It’s going To Get Worse Before It Gets Better’, ein Song bei dem der Titel bald länger ist wie der Refrain. ‚Sex Sells And (Unfortunately) I’m Buying’ macht den Abschluss, als gefühlvolle Rockballade. Was mir beim ersten durchhören aufgefallen ist, ist der Aspekt, dass man erst nach einiger Zeit merkt, dass man schon den sechsten Track hört, obwohl man das Gefühl hatte man wäre noch beim ersten (und das liegt nicht an der Spieldauer / im Schnitt drei-dreißig). Nichts desto trotz fällt kein Song aus dem Rahmen und man kann festhalten, dass Piebald auch ohne viel Abwechslung seine Abnehmer finden wird.

Nils Manegold