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New Religion

Label: Frontiers Records (2007)

Neues Label, neue Richtung? Oftmals verändern die Geschäftsbedingungen die Musik einer Band. Nachdem man zuvor beim (wen wundert's?) Spätzle-Metal Label Metal Blade unter Vertrag war, hat man nun bei den AOR-Pizza-Lieferanten (ich bitte um Verzeihung für diesen flachen Gag - er war nun mal stärker als ich...) von Frontiers unterschrieben, die zwar im Bereich Melodic Rock bisher recht gut aufgestellt waren, bei echten Metal Acts bisher allerdings deutliche Defizite hatten.

Nun, funktioniert das? Ja, absolut! Denn nach nur wenigen Takten wird klar, dass Primal Fear sich nicht mit dem Gedanken tragen, Joe Lynn Turner und Stan Bush die Käufer abspenstig zu machen. Ein Killerriff jagt das nächste in bester Judas Priest Manier, Ralf Scheepers zeigt mal wieder allen vermeintlichen Sangesgöttern, wo der Halford-Hammer hängt. Dabei gibt es - trotz aller Stiltreue - einige Neuerungen zu verzeichnen: zum ersten Mal findet sich auf einer Primal Fear Scheibe ein Duett mit einer Sängerin, namentlich Epica's Simone Simons, die der chartverdächtigen Nummer 'Everytime It Rains' das gewisse zusätzliche Etwas verleiht. Den Vergleich mit Nightwish sollen hier andere Kollegen vornehmen, ich schenke ihn mir. Darüber hinaus haut man dem geneigten Zuhörer mit 'Fighting The Darkness', einer Suite, die aus drei Teilen besteht, die epischste Nummer des gesamten PF Katalogs um die stählernen Ohren.

Unterm Strich steht eine verdammt starke Primal Fear Scheibe, die der alten Ausrichtung treu geblieben ist, allerdings mit neuen Akzenten zu punkten weiß und somit das Türchen zu steter Erneuerung geöffnet hält. Klasse!

Frank Scheuermann






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