- Through The Eyes Of The King
- Maniacal Renderings
- The Evil Beside You
- Time To Die
- The Answer
- Push It To The Limit
- Playing God
- Timeless Flight
- Holes
- End Times
- Pray For You Now
Label: AFM Records (2006)
Das der Zusammenbruch Savatage´s bereits seit langer Zeit beschlossene Sache ist, dürfte wohl niemanden mehr überraschen. Dennoch muss angesichts dieses Umstandes niemand der zahlreichen Fans bittere Tränchen weinen. Schließlich können die jüngeren unter den Fans sich auf Zack Stevens´ Circle II Circle-Nebenspielplatz austoben, während alte Bewunderer der Oliva-Phase sich über das Solo-Ding des dicken Jon freuen können. Und hier wird tatsächlich alles geboten, was Savatage immer schon ausgemacht hat.
Mit dem Opener ,Through The Eyes Of The King’ wird der olle Bergkönig endlich wieder aus seinem eisigen Grab geschaufelt, und ein Song wie das von einem ruhigen Anfang garnierte, danach aber in die Klavier-Bombasitk-Kerbe schlagende ,The Evil Beside You’ könnte auch beim Gossen-Ballet das ein oder andere Beinchen mit schwingen. Mit ,Holes’ gibt es daneben einen etwas groovlastigeren Oldschooler, während der Power-Feger ,Push It To The Limit’ genau in die Lücke zwischen der „Hall Of The Mountain King“ Granate ,White Witch’ und ,Washed Out’ („Power Of The Night“) passt.
Das die bombastischen Elemente der Stevens-Phase nicht fehlen dürfen, ist natürlich auch klar. Im orchestralen Titeltrack beispielsweise darf sich die Gitarrenfraktion Shane French/Matt LaPorte neben Oliva an den Tasten in ausufernden Soloparts austoben und zeigen, dass sie keinerlei Ängste haben zu braucht, neben einer Gitarrenfraktion wie Pitrelli/Caffery bestehen zu müssen.
Allerdings flacht „Maniacal Renderings“ nach dem an sechster Stelle stehenden ,Push It To The Limit’ ziemlich ab und wirkt hier und da eher etwas langatmig. Die Klasse der vorangegangen Übersongs wird leider zu keinem Zeitpunkt mehr erreicht. Während die beschriebenen Tracks eine recht geniale Mischung aus allen Sava-Schaffensphasen bilden und für die richtige Abwechslung sorgen, rauscht der Rest (Ausnahme: ,Holes’) stellenweise etwas am verwöhnten Ohr vorbei und verliert sich in midtempolastigen Bombast-Gefilden. Ein Umstand, der sich vielleicht nach mehrmaligem Hördurchgang noch ändern kann.
Trotz der Mängel merkt man Jon Oliva noch immer seinen Spaß und sein famoses Handwerk an, so dass eigentlich kein Savatage-Fan an der Scheibe vorbei kommen kann. Savatage ist tot, doch der Mountain-King ist vitaler als je zuvor!
Michael Meyer