Reviews

Auf die Ohren

Label: Phoenix Records (2009)

Seit Jahren reißen sich die Jungs von Ohrenfeindt live den Arsch auf und veröffentlichen sporadisch ordentliche Alben. Das, was mir bislang immer gefehlt hat, war das, was es nun in überreichem Maße gibt: Liveatmosphäre.

Die Band spielt - für alle, die sie noch nicht kennen sei das hier erwähnt - knallharten echten Rock'n'Roll im Fahrwasser solcher international anerkannter Größen wie AC/DC oder Rose Tattoo. Aber sie tun etwas, das sonst keiner in dieser Form tut. Sie schreiben ihre Texte in deutscher Sprache. Und das eigentliche Wunder daran ist, dass sie es schaffen, jedwedes Fettnäpfchen textlicher Peinlichkeiten zu vermeiden, vermutlich gerade, weil die Texte sehr direkt und ungekünstelt sind.

Natürlich klingen die Riffs allesamt bekannt und wie die Outtakes irgendeiner x-beliebigen AC/DC CD. Aber das ist egal, weil die Jungs einfach rocken wie Hölle. Und mit Songgranaten wie 'Rock & Roll Sexgott' oder der unsterblichen Bikerhymne 'Harley-Luja', den Hoheliedern der Rock'n'Roll Symbiose aus Band und Publikum in Gestalt der Songs 'Energie' oder 'So laut wie ich kann' kann nun wirklich nichts mehr anbrennen. Ich jedenfalls komme aus dem Luftgitarrenspielen vor meiner heimischen Hifi-Anlage gar nicht mehr heraus! Party on, Ohrenfeindt!

Frank Scheuermann