Reviews

In Defiance Of Existence

Label: Century Media (2003)

Mit einem Donnerschlag gehts in neue Metal Jahr!
Donnerschlag ist dabei nicht ganz korrekt, Trommelschlag würde besser auf den werten Herrn Drummer der Nordmänner von Old Mans Child treffen. Nicholas Barker nennt sich der Mann und seine Drumschläge im Hundertsteltakt sind nicht erst seit dem Engagement bei Dimmu Borgir bekannt...

Die Drumgewitter und der symphonische Black Metal mit ein paar Death und Thrash Metal Einflüssen von Old Mans Child geben also den Startschuss ins Jahr 2003. In diesem Falle kann man nur von einem nahezu perfekten Start reden, da ich seit „Puritanical Euphoric Misanthropia“ von Dimmu Borgir kein besseres Black Metal Album mit orchestralen Klängen im CD-Player hatte. Sänger Galder und sein lead- und accoustic Gitarrist Jardar ergänzen sich mit der schon oben angesprochenen Schlagzeugmaschine Nicholas Barker hervorragend. Entstanden sind dabei Songs wie das orchestrale ‚Felonies Of The Christian Art’, welches auch gleichzeitig den bombastischen Opener darstellt oder das wilde in drumtechnisch höchst anspruchsvolle ‚Agony Of Fallen Grace’; beides Songs von höchster Black Metal Klasse. Etwas Entspannung auf „In Defiance Of Existence“ bietet nur das kurze Instrumental ‚The Quest Of Enigmatic Dreams’ und mit Abstrichen ‚The Underworld Domains’, da dieser Track mit einem sehr angenehmen Chor versehen ist, was Abwechslung zum explosiven Rest der CD bringt.

„In Defiance Of Existence“ glänzt durch rollenden Doublebass Orgien, atmosphärischen Keyboardklängen, dunklen Gitarren und einem ebenso dunklen Gesang - alles in allem eine hervorragende Mischung für eine symphonische Black Metal Scheibe.

Eine Frage aber noch an Old Mans Child: Ist es möglich, die Energie, die durch das Drumming von Herrn Barker frei wird irgendwie zu kompensieren und an die Haushalte als Strom fließen zu lassen? Dann wäre glaube ich auch die Frage nach Atomkraft nichtig...

Thomas Schmitt