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The Third Prophecy

Label: AFM Records (2003)

Anno 2000 veröffentlichten die Schweden ihre Debüt „Words Of Nostradameus“, ein stürmisches und flottes Erstlingswerk, mit dem man viel Applaus ernten konnte. Nach der zweiten Scheibe „The Prophet Of Evil“ war man des Öfteren auf diversen Festivals anzutreffen und machte sich bei Tourneen mit Hammerfall und Edguy einen Namen. „The Third Prophecy“ nennt sich nun die neue Scheibe, ein Titel der ein gewissen Logik nicht entbehrt angesichts einer Band, die sich nach einem der größten Propheten (mit e) benennt und nun ihr drittes Album rausbringt. Nostradameus waren bisher eine Band, die für mich aus der Masse der Powermetalflut herausstach, da sie einen gewissen Wiedererkennungswert und vor allem einen Sänger haben, der nicht wie die Mehrzahl der Shouter klingt. Diese Meinung bestätigt auch das neue Release, Freddy Persson ist auch bei diesem mit Leib und Seele dabei und bestätigt seinen Ruf als charismatischer Sänger. Technisch wirkt die Vorstellung der Schweden enorm versiert, vor allem die beiden Gitarristen Michael Aberg und Jake Freden harmonieren sehr gut miteinander. Was dieser Scheibe jedoch eindeutig abgeht, ist die Unbekümmertheit, mit der Band vor 3 Jahren die Szene betrat. Den Songs fehlt einfach die gewisse Frische, man bekommt des Öfteren den Eindruck, dass die richtige Idee fehlt, um aus einem durchschnittlichen Track einen guten zu machen. Dies trifft überwiegend auf den Refrain der einzelnen Stücke zu, der zumeist recht einfallslos ausgefallen ist. Herausnehmen möchte ich hierbei ‚H.M.S. Ulysses’, dass noch am ehesten die lockere Art der ersten beiden Scheiben dokumentiert. Überzeugen können auch der treibende Opener ‚Far Too Strong’ und ‚In Harmony’, bei dem es mir der Chrous ausnahmsweise mal angetan hat. ‚The Future Will Show’ ist ebenfalls ein Stück, dass recht schnell im Ohr hängen bleibt, obwohl es überwiegend aus dem selben Riff besteht, wirkt es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Mehr von dieser Sorte wäre erwünscht gewesen. Die Liveversion von ‚One For All, All For One’ hätte man sich besser gespart, die Qualität ist hundsmiserabel und weckt Erinnerungen an die gute alte Kassette.

Nostradameus können mit Sicherheit mehr als das was sie hier abliefern. „The Third Prophecy“ kann zu keinem Zeitpunkt mit den Vorgängeralben mithalten, Schade!

Oliver Bender